Türkische Staatsangehörige führen Familiennachzugsvisa in Deutschland 2025 an

23.12.2025 – 13:00 Uhr

BERLIN – Trotz verschärfter Regelungen hat Deutschland im Jahr 2025 über 100.000 Familiennachzugsvisa genehmigt. An der Spitze der Antragsteller stehen türkische Staatsangehörige, wie offizielle Daten des Auswärtigen Amtes zeigen.

Von Januar bis November 2025 wurden insgesamt 101.756 Anträge aus den fünf führenden Herkunftsländern bewilligt. Mit 14.907 genehmigten Visa liegen türkische Antragsteller an erster Stelle, gefolgt von Syrern (13.148), Indern (9.286), Kosovaren (7.143) und Albanern (4.426).

Ein großer Teil der Visa – rund 37.227 – wurde für Kinder ausgestellt, die zu ihren Eltern nach Deutschland ziehen. Etwa 3.500 Visa ermöglichten Eltern den Anschluss an ihre Kinder. Die meisten Visa entfielen auf Ehepartner ausländischer Staatsangehöriger mit Wohnsitz in Deutschland: Insgesamt 44.426 Visa wurden hierfür vergeben, zusätzlich erhielten 16.298 Personen Visa, um zu einem Ehepartner mit deutscher Staatsangehörigkeit zu ziehen.

Das Recht auf Familiennachzug gilt in der Regel nur für den Kernbereich der Familie, also Ehepartner und minderjährige Kinder, mit wenigen Ausnahmen in Härtefällen.

Im Rahmen einer Koalitionsreform im März 2024 wurden außerdem Eltern und Schwiegereltern hochqualifizierter Arbeitskräfte in das Nachzugsprogramm aufgenommen. Allerdings setzte die Bundesregierung im Juli 2025 für zwei Jahre den Familiennachzug von Personen mit subsidiärem Schutz, überwiegend syrische Geflüchtete, aus.

Zudem kündigte die deutsche Regierung an, dass rund 1.600 Personen, deren Einreise aufgrund verschärfter Grenzkontrollen abgelehnt wurde, später Asylanträge gestellt haben.