“Blaue Heimat”: Türkische Marine zeigt Flagge mit feierlichem Flottenaufmarsch auf dem Bosporus

26.08.2025 – 6:35 Uhr

Mit einem groß angelegten Flottenaufmarsch hat die türkische Marine am 24. August entlang des Bosporus Präsenz gezeigt. Anlass war die maritime Ausgabe des Technologie- und Luftfahrtfestivals Teknofest, das in diesem Jahr unter dem Motto „Blaue Heimat“ steht.

An der Parade nahmen neun Schiffe teil, darunter das amphibische Angriffsschiff TCG Anadolu, die historische Staatsyacht TCG Savarona und das U-Boot TCG Hızırreis. Der Konvoi setzte sich in Sarıyer in Bewegung und passierte unter anderem Tarabya, Rumeli Hisarı, Kandilli, Bebek und Ortaköy, ehe er Dolmabahçe erreichte. Dort nahm Präsident Recep Tayyip Erdoğan die Ehrenbezeugung der Marine entgegen. Anschließend führte die Route weiter in Richtung der asiatischen Ufer bei Moda, Caddebostan und Maltepe.

Mit der Schau auf dem Wasser wurde das Auftaktprogramm des „Blaue-Heimat“-Segments eröffnet. Dieses wird am 30. und 31. August im Marinewerftkommando Istanbul fortgesetzt. Die Doktrin der „Blauen Heimat” steht für den Anspruch Ankaras, die Souveränität über die eigenen Hoheitsgewässer und maritimen Zonen zu sichern.

Besondere Aufmerksamkeit erhielt die Teilnahme der restaurierten Savarona, die einst dem Republiksgründer Mustafa Kemal Atatürk gehörte. Das Schiff war nach jahrzehntelanger Abwesenheit erstmals wieder in einer Flottenparade zu sehen. Am Vorabend hatte es im Marinewerftkommando abgelegt und in Sarıyer 13 Schüler an Bord genommen, die eine Führung durch das Schiff sowie eine Präsentation zur Restaurierung erhielten. An Bord der Savarona befinden sich bis heute persönliche Gegenstände Atatürks, darunter ein Reisegepäck mit Büchern, sein Schreibtisch sowie eine Decke aus seinen letzten Lebensmonaten.

Auch die TCG Anadolu, das erste in der Türkei gebaute Angriffsschiff, nahm an der Parade teil. Zuvor unternahm das Schiff eine symbolische Fahrt von Çanakkale aus, um an den 954. Jahrestag der Schlacht von Manzikert (1071) zu erinnern. Die Fahrt stand zudem im Zeichen des bevorstehenden Siegestages am 30. August.

In dieser Woche gedenkt die Türkei sowohl des Sieges von Manzikert, der den Beginn der türkischen Besiedlung Anatoliens markierte, als auch des Sieges im Unabhängigkeitskrieg von 1922. Letzterer wird am 30. August landesweit mit offiziellen Zeremonien begangen.