Mit dem Beginn des viertägigen Kurban Bayramı (Opferfestes) am 6. Juni erlebte die Türkei einen massiven Zustrom in die Urlaubshochburgen – während die sonst geschäftigen Großstädte wie Istanbul in ungewöhnlicher Stille versanken.
Stille in der Metropole, Gedränge an der Küste
Am frühen Morgen des ersten Feiertags lagen selbst Hauptverkehrsadern wie die E-5 oder große Stadtzufahrten nahezu menschenleer da. Ein seltener Anblick in Istanbul, das normalerweise von dichtem Verkehr und geschäftigem Treiben geprägt ist.
Gleichzeitig waren die Strandorte überfüllt: In nur 24 Stunden fuhren etwa 50.000 Fahrzeuge in den beliebten Badeort Bodrum, wodurch sich kilometerlange Staus bildeten.
Massiver Reiseverkehr und überfüllte Terminals
Schon ab dem Nachmittag des 4. Juni setzte ein regelrechter Exodus aus den Städten ein. Flughäfen wie Istanbul Airport und Sabiha Gökçen reagierten mit zusätzlichem Personal, verlängerten E-Passkontrollen und verstärkten Sicherheitsmaßnahmen, um dem Andrang Herr zu werden. Allein am 6. Juni wurden am Istanbul Airport über 1.600 Flüge und fast 250.000 Passagiere erwartet.
Auch Busbahnhöfe verzeichneten Rekordzahlen und mussten Sonderfahrten einrichten. Auf den Autobahnen führten Massenabfahrten aus Istanbul und Umgebung zu dichten Kolonnen.
Verstärkte Kontrollen und Kritik an neuen Radarfallen
Parallel dazu intensivierte das Innenministerium die Verkehrskontrollen auf überlasteten Strecken. Besonders umstritten: neue stationäre Blitzer, die teilweise alle 30 Kilometer aufgestellt wurden. Viele Autofahrer kritisierten die Maßnahme als strafend statt vorbeugend. Innenminister Ali Yerlikaya verteidigte die Blitzer jedoch als lebensrettend und erklärte, man wolle die Zahl der Verkehrstoten bis 2030 signifikant senken.