Die Investitionen in die Windenergie in der Türkei befinden sich weiter im Aufwind: Laut İbrahim Erden, dem Präsidenten des Türkischen Windenergieverbands (TÜREB), sollen sie im laufenden Jahr 1,5 Milliarden US-Dollar übersteigen. Bereits 2024 erreichten die Investitionen rund 1,3 Milliarden Dollar bei einer neu installierten Kapazität von 1.300 Megawatt.
Windkraft machte 2024 11,3 Prozent der gesamten Stromproduktion der Türkei aus. Der Anteil der erneuerbaren Energien am Energiemix stieg auf 42 Prozent.
Speicherprojekte im Fokus
Ein wesentlicher Wachstumstreiber sind laut Erden die zunehmenden Speicherintegrierten Projekte sowie der zügige Ausbau bereits geplanter Projekte in den YEKA-Zonen (Zonen für erneuerbare Energien). Durch ihren Beitrag wird für 2025 ein Ausbau auf mehr als 1.500 Megawatt erwartet.
In den kommenden Jahren rechnet TÜREB mit einem durchschnittlichen Zuwachs von 300 bis 400 Megawatt jährlich. Damit könnte die Windkraft-Kapazität bis 2028/2029 auf rund 3.500 Megawatt steigen.
Internationales Interesse wächst
Vor allem Investoren aus dem Nahen Osten und China zeigen starkes Interesse an Wind- und Speicherprojekten, insbesondere im Rahmen der YEKA-Auktionen. Um dieser Nachfrage gerecht zu werden, soll die nächste Ausschreibungsrunde bereits im Juni stattfinden – früher als bisher üblich – und Investoren mehr Vorbereitungszeit eingeräumt werden.
Finanzierung bleibt Herausforderung
Trotz des großen Interesses hemmen Inflation und erschwerter Zugang zu Finanzierungen derzeit den Investitionsfluss. Sollte das Wirtschaftsprogramm der Regierung erfolgreich sein, erwartet TÜREB eine Zunahme ausländischer Investitionen in den kommenden Jahren.
Laut Erinç Kısa, TÜREB-Vizepräsident für Investorenbeziehungen, wird mit dem Anschluss von 5 bis 10 Gigawatt Speicherkapazität in den nächsten zwei bis drei Jahren eine deutlich höhere Stabilität und Flexibilität im türkischen Stromnetz erreicht.