Das türkische Ministerium für Umwelt, Stadtplanung und Klimawandel hat ein ehrgeiziges Ziel bekannt gegeben: Der Anteil geschützter Gebiete im Land soll bis zum Jahr 2030 auf 30 Prozent steigen – und sich damit den globalen Biodiversitätszielen annähern.
Derzeit liegt der Anteil bei 13,3 Prozent, während er im Jahr 2011 lediglich 6,22 Prozent betrug. Damit wäre das angestrebte Ziel mehr als eine Verdoppelung innerhalb von zwei Jahrzehnten.
Laut Ministerium umfasst die Initiative ein breites Spektrum an Ökosystemen – darunter Naturerbestätten, besondere Umweltschutzgebiete (SEPA), Nationalparks, Naturparks, Naturdenkmäler, Wildschutzgebiete und Feuchtgebiete. Diese Regionen spielen eine zentrale Rolle sowohl als Kohlenstoffsenken im Kampf gegen den Klimawandel als auch beim Schutz der biologischen Vielfalt.
Das Vorhaben steht im Einklang mit dem Übereinkommen über die biologische Vielfalt der Vereinten Nationen, das vorsieht, bis 2030 mindestens 30 Prozent der Land-, Süßwasser- und Meeresökosysteme unter Schutz zu stellen. Im Rahmen dieser Verpflichtung prüft die Türkei derzeit 60 neue potenzielle Naturgebiete, ein Projekt, das im vergangenen Jahr gestartet wurde.
Schon jetzt wurden bedeutende Fortschritte erzielt: Die für den Schutz des Naturerbes zuständige Behörde hat Gutachten für sieben neue besondere Umweltschutzgebiete abgeschlossen. Sobald diese offiziell ausgewiesen sind, wird der Anteil geschützter Flächen auf 14,95 Prozent steigen.
Zu den Regionen, die unter Schutz gestellt werden sollen, gehören ökologisch bedeutende und landschaftlich reizvolle Gebiete wie:
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das Kaz-Gebirge zwischen Çanakkale und Balıkesir,
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das malerische Dorf Şirince in der Provinz İzmir,
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die Halbinsel Bodrum,
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der Sapanca-See,
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das Küstengebiet Adrasan,
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das Kızılırmak-Delta,
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sowie das Cilo-Gebirge mit seinen Gletschern im Osten des Landes.
Parallel zum Schutz der Biodiversität verstärkt das Ministerium auch seine Maßnahmen zur Kohlenstoffbindung. Im Rahmen des türkischen Ziels der Netto-Null-Emissionen bis 2053 hat die zuständige Behörde in den letzten zwei Jahren etwa 700 Hektar staatliches Land in 12 Aufforstungsprojekten bepflanzt. Diese Maßnahmen ermöglichen jährlich die Bindung von rund 3.400 Tonnen CO₂.
Darüber hinaus hat das Ministerium 10.524 monumentale Bäume und 304 Höhlen als schutzwürdige Naturdenkmäler registriert – wertvolle Elemente, die das wachsende Umweltportfolio des Landes bereichern.
Aktuell beherbergt die Türkei:
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270 Naturparks,
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131 Feuchtgebiete,
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111 Naturdenkmäler,
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85 Wildschutzgebiete,
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50 Nationalparks,
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32 Naturschutzgebiete
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und 14 Ramsar-Gebiete (international bedeutende Feuchtgebiete).
Mit diesen Maßnahmen will die Türkei nicht nur ihrer globalen Verantwortung nachkommen, sondern auch ihr Naturerbe dauerhaft bewahren und nachhaltige Nutzung ermöglichen.