Ein ukrainischer Tourist ist in der Türkei zu 25 Jahren Haft verurteilt worden, nachdem er zwei Männer mit seinem Auto überfahren und tödlich verletzt hatte. Laut Gericht handelte er aus „starker Provokation“, weshalb seine Strafe gemildert wurde.
Der Vorfall ereignete sich am 10. November 2023 im Stadtteil Mahmutlar in Alanya. Der in der Region lebende Ukrainer Dymitro Chaban wartete mit seinem Auto vor einem Hotel, als zwei Männer auf einem nicht zugelassenen Motorrad an ihn heranfuhren. Die Täter – identifiziert als Murat O. und Elnur B. – sollen ihm unter Vorhalt einer Waffe bedeutet haben, das Fenster zu öffnen. Als Chaban sich weigerte, zerschlugen sie nach Angaben der Ermittler die Scheibe mit dem Griff der Pistole und verlangten die Herausgabe einer Tasche im Fahrzeug.
Der Ukrainer verweigerte die Herausgabe, woraufhin die Täter in das Auto schossen, die Tasche an sich nahmen und flüchteten. In der Tasche befanden sich laut Polizei 35.000 Euro. Chaban nahm umgehend die Verfolgung auf und kollidierte wenige hundert Meter weiter mit dem Motorrad. Beide mutmaßlichen Räuber starben noch am Unfallort.
Jandarma-Teams stellten vor Ort eine Pistole und eine leere Patronenhülse sicher. Chaban wurde festgenommen und später wegen zweifachen Totschlags angeklagt.
Im Alanya 1. Schwurgericht (Ağır Ceza Mahkemesi) wurde nun das Urteil gesprochen: Die Richter erkannten auf 25 Jahre Haft, nachdem sie einen Abschlag wegen „ungerechtfertigter Provokation“ (haksız tahrik) gewährten.