Die Türkei befindet sich mitten in einer kritischen Waldbrandsaison, geprägt von extrem hohen Temperaturen und anhaltender Trockenheit. Ein schneller Waldbrand in der westtürkischen Stadt Aydın führte kürzlich zur Evakuierung eines Stadtviertels und zu großangelegten Löscharbeiten.
Das Feuer brach am 21. Juni in Aydın aus, zuerst betroffen waren landwirtschaftliche Flächen und Buschland, bevor sich die Flammen auf angrenzende Waldgebiete ausbreiteten. Mit Nachtsicht-Helikoptern kämpften Einsatzkräfte die ganze Nacht gegen die Feuerfronten, und am Morgen des 22. Juni konnte das Feuer unter Kontrolle gebracht werden.
Die Behörden vermuten, dass der Brand durch eine Explosion an einem Stromtransformator ausgelöst wurde. Drei Menschen wurden wegen Rauchvergiftungen behandelt, es gab jedoch keine ernsthaften Verletzungen.
In der Türkei treten Waldbrände in den Sommermonaten regelmäßig auf, besonders in den Ägäis- und Mittelmeerregionen, wo heiße und trockene Wetterbedingungen ideale Voraussetzungen für Brände schaffen. Experten warnen, dass mit dem Beginn des Sommers erneut eine besonders gefährliche Phase für Waldbrände begonnen hat.
Professorin Şermin Tağıl, Expertin für Geoinformationssysteme, erklärte, dass vor allem hohe Temperaturen, geringe Luftfeuchtigkeit, lange Trockenperioden und mehr als elf aufeinanderfolgende Tage ohne Regen die Brandgefahr drastisch erhöhen. Sollte sich dieser Trend fortsetzen, könnte die Gefahr in den kommenden Monaten weiter steigen.
Als vorbeugende Maßnahme hat die Stadt Istanbul den Zugang zu Waldgebieten vom 23. Juni bis zum 15. Oktober verboten. Die Behörden begründen den Schritt mit der erhöhten menschlichen Aktivität in den Sommermonaten, die das Risiko von Bränden stark erhöht. Das Verbot umfasst unter anderem das Entzünden von Grillfeuern, die Nutzung von Gasflaschen und das Rauchen von Wasserpfeifen im Wald.