Türkei startet Ausschreibung für größtes Eisenbahnprojekt der Geschichte

05.10.2025 – 6:30 Uhr

Die Türkei bereitet eines der größten Eisenbahnprojekte ihrer Geschichte vor: Mit dem Istanbul Northern Railway Project soll eine strategische Güterzugstrecke gebaut werden, die den Verkehr in der bevölkerungsreichsten Stadt des Landes erleichtert und die Ost-West-Handelsrouten stärkt.

Verkehrs- und Infrastrukturminister Abdulkadir Uraloğlu kündigte an, dass die internationale Ausschreibung noch in diesem Jahr veröffentlicht wird. Es handelt sich um die erste großangelegte internationale Eisenbahnausschreibung der Türkei, bei der mehrere globale Geldgeber gleichzeitig beteiligt sind.

Das 8,1-Milliarden-Dollar-Projekt umfasst eine 125 Kilometer lange Güterbahn, die Çayırova auf der asiatischen Seite mit Çatalca auf der europäischen Seite verbindet und über die Yavuz-Sultan-Selim-Brücke führt, die bereits für den Bahnverkehr ausgelegt ist.

Das Projekt soll modernen Infrastrukturstandards entsprechen und gleichzeitig die Umweltauswirkungen minimieren. Finanziert wird es unter anderem von internationalen Institutionen wie der Weltbank.

Uraloğlu betonte, dass die geografische Lage der Türkei das Land zu einer natürlichen Logistikbrücke zwischen Asien und Europa mache. Diese strategische Position werde genutzt, um den regionalen und globalen Handel zu fördern, Lieferketten zu diversifizieren und die nachhaltige Entwicklung zu unterstützen.

Darauf aufbauend hatte die Türkei bereits am 22. August den Grundstein für eine Eisenbahnlinie im Osten des Landesgelegt, die Teil des Zangezur-Korridors wird – einer Route, die die Verbindungen im Südkaukasus neu gestalten soll.