Türkei im Gesundheitstourismus: Ziel von 20 Milliarden Dollar Einnahmen

31.07.2025 – 15:30 Uhr

In den letzten Jahren hat sich die Türkei zu einer aufstrebenden Kraft im globalen Gesundheitstourismus entwickelt. Bis 2029 strebt das Land den Export medizinischer Dienstleistungen im Wert von 20 Milliarden US-Dollar an.

Rasantes Wachstum bei internationalen Patienten

Im Jahr 2024 reisten bereits rund 1,5 Millionen Menschen in die Türkei, um sich dort behandeln zu lassen. Die Regierung plant, diese Zahl in den kommenden Jahren auf bis zu zehn Millionen Patienten zu steigern. Gleichzeitig stiegen die Einnahmen aus dem Gesundheitstourismus auf etwa drei Milliarden Dollar – ein Beleg für die wachsende Attraktivität des Landes als medizinisches Reiseziel.

„Kein Zufall, sondern Strategie“

Dr. Fatih Seyran, Präsident des Internationalen Instituts für Gesundheitstourismus, betont, dass der Erfolg der Türkei kein Zufall ist.
„Dank hochwertiger medizinischer Dienstleistungen, spezialisierter Ärzte, modernster Krankenhäuser und kostengünstiger Behandlungen entwickelt sich die Türkei vom Alternativ-Anbieter zum globalen Zentrum für Gesundheitstourismus. Patienten aus Europa, dem Nahen Osten, Afrika und Asien vertrauen zunehmend auf türkische Kliniken.“

Wissenschaftliche Unterstützung für nachhaltigen Erfolg

Doch Werbung allein reicht laut Seyran nicht aus. Die Türkei setzt daher auf datenbasierte Strategien und akademische Forschung.
„Wir analysieren internationale Vergleiche, Patientenzufriedenheit und Servicequalität, um fundierte Entscheidungsgrundlagen für Politik und Wirtschaft zu liefern. Unser Ziel ist es, die Position der Türkei mit Fakten und strategischen Prognosen zu stärken.”

Investitionen, Digitalisierung und „Gesundheits-Diplomatie“

Neben medizinischer Exzellenz spielen auch Infrastruktur, digitale Technologien und effizientes Patientenmanagement eine Schlüsselrolle. Moderne „Smart Hospitals“, kulturelle Zugänglichkeit und internationale Patientenbetreuung heben die Türkei von ihren Wettbewerbern ab.

Seyran betont zudem die diplomatische Dimension: „Gesundheitstourismus ist auch ein Instrument der humanitären Diplomatie. Die Türkei nutzt diese Chance, um Brücken zu bauen – und wir unterstützen diesen Prozess mit unserer Expertise.“