Türkei holt 110 historische Schätze nach Hause – seit 1980 über 26.000 Artefakte restituiert

Bild: DHA
02.12.2025 – 18:00 Uhr

(DHA) Die türkischen Behörden haben 2025 insgesamt 110 historische Artefakte und Kulturgüter, die ins Ausland gebracht worden waren, in die Türkei zurückgeführt. Damit wurden seit 1980 insgesamt 26.761 Kulturgüter wieder in ihre Heimat zurückgebracht.

Die Rückführungen erfolgen im Rahmen der Arbeit der Anti-Kulturgutraub-Teams der Generaldirektion für Kulturgüter und Museen des Kultur- und Tourismusministeriums. Die Teams verfolgen seit Jahrzehnten gestohlene Objekte, um sie aufzuspüren und zurückzuführen. Seit 1980 wurden in 19 Ländern insgesamt 169 Einsätze durchgeführt.

Deutschland an der Spitze der Rückführungen
Laut den Statistiken der Generaldirektion wurden die meisten Artefakte aus Deutschland zurückgeführt. Darauf folgen Kroatien, Bulgarien, Großbritannien, die USA und Serbien. Konkret: Aus Deutschland wurden 8.670 Objekte zurückgebracht, aus Kroatien 4.147, aus Großbritannien 3.748, aus Bulgarien 3.061, aus den USA 2.701 und aus Serbien 1.865.

Besondere Highlights unter den zurückgeführten Objekten
Unter den diesjährigen Rückführungen befinden sich mehrere herausragende Stücke:

  • Ein 16. Jahrhundert alter sechseckiger İznik-Fliesenboden aus der Adana Ulu Camisi, der bei einer Auktion in Großbritannien entdeckt wurde, wird nun im Ankara Etnografya-Museum aufbewahrt.

  • Ein byzantinisches handschriftliches Werk aus dem Jahr 1268, „Kitab Şerhu’l-Esma“, wurde nach Bahrain zurückgeführt und der Konya Yazma Eserler Bölge Müdürlüğü übergeben.

  • Bronzeskulpturen aus der römischen Kaiserzeit, darunter ein Marcus-Aurelius-Porträt aus dem Boubon-Antikenstadtgebiet in Burdur, sowie antike Münzen aus verschiedenen römischen Herrschaftsperioden (Maximianus, I. und II. Constantinus, Arcadius) aus den USA wurden restituiert.

  • Aus der Schweiz wurden Statuetten aus der Bronzezeit – weibliche und männliche Votivfiguren – sowie Goldohrringe in Granulationstechnik und antike Glasbehälter, darunter Amphoren für Kosmetikprodukte, zurückgeführt. Auch mittelalterliche Ölbehälter aus grün-gelbem Glas, sogenannte Polykandelonen, konnten wieder nach Bodrum ins Unterwasserarchäologische Museum gebracht werden.

Kontinuierliche Bemühungen gegen Kulturgutraub
Die Rückführungen zeigen die kontinuierliche Arbeit der türkischen Behörden, historische Artefakte, die über die Jahrhunderte aus Anatolien entfernt wurden, wieder in ihre Heimat zu bringen. Das Ministerium betont die Bedeutung dieser Maßnahmen sowohl für den Kulturschutz als auch für die nationale Identität.