Türkei: Größter Kratersee Nemrut wegen Bärenangriffen vorübergehend für Besucher gesperrt

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02.09.2025 – 17:00 Uhr

Der Nemrut-Kratersee, der größte vulkanische Kratersee der Türkei, ist vom 1. bis 15. September für Besucher gesperrt worden. Grund dafür sind mehrere Bärenangriffe, die in den vergangenen Wochen für Schlagzeilen sorgten.

Die Entscheidung zur Schließung wurde von der Gouverneursbehörde der Provinz Bitlis getroffen und am 1. September bekannt gegeben. In der offiziellen Mitteilung heißt es, dass wiederholtes Füttern wilder Bären durch Touristen das natürliche Verhalten der Tiere massiv gestört habe. „Einige Besucher haben unter dem Vorwand von ‚Freundlichkeit‘ begonnen, die Bären von Hand zu füttern und damit ihre natürlichen Instinkte und ihr Jagdverhalten beeinträchtigt,“ so die Erklärung der Behörde.

Zunehmende Gefahr durch Annäherung an Wildtiere

Trotz Warnschildern im gesamten Schutzgebiet hätten viele Touristen sich den Tieren absichtlich genähert, sie gefüttert oder sogar provoziert. Dies habe dazu geführt, dass sich Bärengruppen zunehmend aggressiv gegenüber Menschen verhalten und es in mehreren Fällen zu Angriffen kam.

„Die Situation stellt eine ernsthafte Gefahr für Leib und Leben dar. Die Sperrung ist notwendig, um irreparable Schäden oder gar Todesfälle zu verhindern.“

Während der zweiwöchigen Schließung sollen Maßnahmen ergriffen werden, um das gestörte Fressverhalten der Bären zu rehabilitieren.

Ein Naturwunder in Gefahr

Der Nemrut-Kratersee liegt auf etwa 2.250 Metern Höhe im Osten der Türkei und zählt zu den beeindruckendsten Naturwundern des Landes. Die Caldera bietet heiße und kalte Seen, Eishöhlen, Dampfschlote und ist Lebensraum zahlreicher Vogelarten. Jährlich zieht sie Tausende von Naturfreunden, Wanderern und Touristen an.

Die Behörden rufen Besucher dazu auf, künftig respektvoller mit der Natur und Tierwelt umzugehen. Nur so könne die Sicherheit aller gewährleistet und das ökologische Gleichgewicht erhalten bleiben.