Nach dem verheerenden Brand im Grand Kartal Hotel im Skiort Kartalkaya hat ein Gericht nun Haftbefehle gegen sechs weitere Personen erlassen – darunter die Tochter und die Ehefrau des Hoteleigentümers. Das Feuer war am 21. Januar in der Küche des Hotels in der Provinz Bolu ausgebrochen und hatte 78 Menschen das Leben gekostet, darunter 36 Kinder.
Die Tragödie hatte landesweit Entsetzen ausgelöst und eine intensive Debatte über institutionelles Versagen entfacht. Untersuchungen und veröffentlichte Berichte sehen die Hauptverantwortung bei der Hotelverwaltung, machen aber auch Versäumnisse auf Seiten des Kultur- und Tourismusministeriums, des Arbeitsministeriums, der Feuerwehr der Stadt Bolu, der Provinzverwaltung sowie bei den für Sicherheitsprüfungen zuständigen Firmen geltend.
Der Hotelbesitzer wurde kurz nach dem Unglück verhaftet. Nun folgten neue Haftbefehle im Zuge der weiterführenden Ermittlungen.
Justizminister Yılmaz Tunç kündigte am 26. März an, alle Verantwortlichen zur Rechenschaft ziehen zu wollen: „Ganz gleich, wohin die Spur führt – wir werden sie bis zum Ende verfolgen. Diejenigen, die für den Tod von 78 Menschen verantwortlich sind, müssen sich verantworten.“
Tunç hatte bereits erklärt, dass nach Vorlage des Gutachtens zum Brand eine öffentliche Klage eingereicht werde.