Türkei gedenkt Opfer des Erdbebens von 1999 – 26 Jahre nach der Katastrophe

18.08.2025 – 14:00 Uhr

In mehreren Städten der Türkei gedachten am Sonntag Tausende Menschen der Opfer des verheerenden Marmara-Erdbebens von 1999. Die Gedenkveranstaltungen markierten den 26. Jahrestag einer der schwersten Naturkatastrophen des Landes.

Das Beben der Stärke 7,4 hatte am 17. August 1999 um 3:02 Uhr die Region um die Stadt Gölcük in der Provinz Kocaeli erschüttert. Innerhalb von 45 Sekunden verloren offiziellen Angaben zufolge 17.480 Menschen ihr Leben. Besonders betroffen waren neben Kocaeli auch Düzce, Sakarya, Yalova und die Küstengebiete Istanbuls.

An zahlreichen Denkmälern legten Hinterbliebene, Überlebende und Vertreter öffentlicher Institutionen Kränze nieder und hielten Schweigeminuten ab. In Gölcük versammelten sich Angehörige am zentralen Mahnmal, in Yalova führte ein Schweigemarsch durch die Innenstadt zum Erdbeben-Denkmal. In Istanbul wurden an der teils abgesunkenen Küste von Beylikdüzü historische Videoaufnahmen der Katastrophe gezeigt.

Staatspräsident Recep Tayyip Erdoğan erinnerte in den sozialen Medien an die Tragödie. „Noch heute spüren wir in unseren Herzen den Schmerz unserer Bürger, die im Marmara-Erdbeben ihr Leben verloren haben”, schrieb er.

Auch 26 Jahre nach dem Unglück sei die Erinnerung an die Katastrophe allgegenwärtig, betonte Gölcüks Bürgermeister Ali Yıldırım Sezer. Bei den Gedenkveranstaltungen konnten viele Angehörige ihre Trauer nicht verbergen.

Die Türkei liegt auf mehreren aktiven Verwerfungslinien und ist regelmäßig von schweren Erdbeben betroffen. Erst im Februar 2023 kamen bei zwei verheerenden Beben im Süden des Landes mehr als 53.000 Menschen ums Leben. Auch die jüngsten Beben in Westanatolien verstärken die Sorge vor einem möglichen Großbeben in Istanbul, der mit rund 16 Millionen Einwohnern größten Stadt der Türkei. In Istanbul gelten zahlreiche Gebäude als erdbebengefährdet.