Nations League

Türkei erkämpft sich ein 0:0 gegen Wales trotz Unterzahl

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06.09.2024 – 23:07 Uhr

In einem hitzigen Auftaktspiel der UEFA Nations League zwischen Wales und der Türkei gelang den Gästen aus der Türkei im Cardiff City Stadium ein torloses Unentschieden – und das trotz einer roten Karte für Baris Yilmaz. Die Partie, die als erste unter dem neuen walisischen Trainer Craig Bellamy stattfand, war geprägt von intensiven Zweikämpfen und hochkarätigen Chancen, wobei sich die türkische Mannschaft mit einer kämpferischen Leistung und taktischer Disziplin durchsetzte.

Die Türkei, die nach ihrer beeindruckenden Reise bis ins Viertelfinale der EURO 2024 viele Erwartungen auf sich zog, fand sich von Beginn an unter Druck. Die Waliser setzten die Gäste mit aggressivem Pressing unter Druck, was dazu führte, dass die Türken kaum zur Entfaltung kamen. Dennoch gelang es der Mannschaft von Trainer Vincenzo Montella, die walisischen Offensivkräfte weitgehend in Schach zu halten.

Ein starker Beginn für Wales, doch die Türkei hält stand

Bereits in den ersten Minuten zeigten die Waliser, dass sie unter ihrem neuen Trainer eine offensivere Spielweise an den Tag legen wollen. Kapitän Aaron Ramsey und Joe Rodon hatten in der ersten Halbzeit mehrere vielversprechende Möglichkeiten, doch der türkische Torhüter Mert Günok zeigte eine starke Leistung und hielt seine Mannschaft im Spiel. Ramsey, der nach einer turbulenten Zeit bei seinem Klub wieder frischen Wind in die Nationalmannschaft brachte, war der Dreh- und Angelpunkt der walisischen Offensive. Doch trotz des Dauerdrucks und eines aberkannten Tores von Sorba Thomas kurz vor der Pause blieb die Türkei stabil und verteidigte mit viel Herzblut.

Für die Türkei war es vor allem die erste halbe Stunde, in der sie das walisische Pressing spürten. Wales dominierte den Ballbesitz, doch die türkische Abwehr stand fest. Trotz der intensiven walisischen Offensivbemühungen gelang es der türkischen Mannschaft, bis zur Halbzeit ein torloses Remis zu halten.

 

 

Rote Karte als Wendepunkt – aber Türkei bleibt stabil

Nach dem Seitenwechsel nahm das Spiel weiter an Intensität zu und in der 55. Minute kam es zu einem folgenschweren Moment: Baris Yilmaz wurde nach einem Foul an Neco Williams mit Gelb-Rot vom Platz gestellt. Die Türkei musste fortan mit zehn Mann gegen die walisischen Angriffe ankämpfen, doch statt sich zurückzuziehen, zeigte die türkische Elf eine kämpferische Einstellung und ließ Wales trotz der zahlenmäßigen Unterlegenheit kaum Luft zum Atmen.

Trainer Vincenzo Montella bewies in dieser Situation sein taktisches Geschick, indem er mit der Einwechslung von Hakan Çalhanoğlu, der bei der Ballon d’Or-Verleihung in den Fokus rückte, neue Akzente im Mittelfeld setzte. Die Türkei fokussierte sich auf schnelle Konter und hätte beinahe den Spielverlauf auf den Kopf gestellt: Verteidiger Abdulkerim Bardakcı verpasste per Kopf nur knapp das walisische Tor, was beinahe für die Überraschung des Abends gesorgt hätte.

 

 

Wales drückt, aber die Türkei verteidigt den Punkt

Trotz Unterzahl verteidigte die Türkei mit großer Disziplin und stellte die Waliser vor eine knifflige Aufgabe. Während die Waliser weiterhin die besseren Chancen hatten, darunter Schüsse von Brennan Johnson und Harry Wilson, schafften sie es nicht, den entscheidenden Treffer zu erzielen.

Am Ende stand ein hart erkämpftes Unentschieden, das die Türkei sicherlich mehr als zufriedenstellt. Für Wales, das unter Craig Bellamy einen neuen Anfang wagen will, war es trotz der starken Leistung eine verpasste Chance. Doch für die Türkei war dieses 0:0 in Unterzahl ein Erfolg, der zeigt, dass die Mannschaft auch in schwierigen Momenten zusammensteht und in der Lage ist, gegen starke Gegner zu bestehen.

Mit diesem Punktgewinn startet die Türkei vielversprechend in die neue Nations-League-Saison und wird mit dem Wissen nach Hause reisen, dass sie auch in brenzligen Situationen bestehen kann. Wales hingegen wird sich ärgern, dass sie die Überzahl nicht in Tore ummünzen konnten, doch Bellamy hat eine Mannschaft geformt, die mit viel Leidenschaft und Kampfgeist agiert.