(DHA) Am Sonntagabend um 19:53 Uhr Ortszeit erschütterte ein Erdbeben der Stärke 6,1 die türkische Provinz Balıkesir. Das Epizentrum lag im Landkreis Sındırgı, in einer Tiefe von etwa 11 Kilometern. Die Erschütterungen waren in der gesamten Marmara- und Ägäisregion zu spüren, darunter Istanbul, Izmir, Bursa, Çanakkale und Manisa.
Nach Angaben der Katastrophenschutzbehörde AFAD kam ein 81-jähriger Mann ums Leben, 29 weitere Menschen wurden verletzt – viele beim Versuch, ins Freie zu gelangen. Insgesamt stürzten im Landkreiszentrum ein Gebäude und in den umliegenden Dörfern 16 weitere ein, darunter auch zwei Minarette.
Innenminister Ali Yerlikaya und Gesundheitsminister Kemal Memişoğlu reisten noch in der Nacht in das Katastrophengebiet. Memişoğlu erklärte, dass sich der Gesundheitszustand aller Verletzten stabilisiere und keine Schwerverletzten unter ihnen seien.
Mehrere Nachbeben mit Stärken zwischen 3,4 und 4,6 folgten in den Stunden nach dem Hauptbeben. AFAD meldete bis Mitternacht über 80 Nachbeben. Viele Bewohner verbrachten die Nacht im Freien – aus Angst vor weiteren Erschütterungen und wegen möglicher Gebäudeschäden.
In den betroffenen Ortschaften wurden Soforthilfemaßnahmen eingeleitet. Einsatzkräfte aus mehreren Provinzen unterstützen bei den Bergungs- und Schadensarbeiten. Experten warnen vor dem Betreten beschädigter Gebäude, da Nachbeben weitere Einstürze verursachen könnten.
„Möge Allah uns vor weiteren Katastrophen bewahren. Unser Mitgefühl gilt den Angehörigen des Verstorbenen“, sagte Innenminister Yerlikaya in einer Presseerklärung.