Türkei: 624 Brände in einer Woche – Drei Todesopfer bei Waldbränden, Minister Yumaklı warnt vor weiterer Gefahr

05.07.2025 – 10:00 Uhr

In der Türkei lodern derzeit hunderte Brände – allein in der vergangenen Woche sind 624 Brände ausgebrochen. Das gab der türkische Landwirtschafts- und Forstminister İbrahim Yumaklı im Rahmen einer Pressekonferenz im Orman Yangın Yönetim Merkezi (Zentrum zur Koordination von Waldbränden) bekannt.

Über 3.000 Brände im ersten Halbjahr – 624 allein in sieben Tagen
„In den ersten sechs Monaten dieses Jahres wurden insgesamt 3.044 Brände verzeichnet – 1.305 davon in Waldgebieten, 1.739 außerhalb“, erklärte Minister Yumaklı. In nur einer Woche seien 624 neue Feuer entstanden, wovon 621 bereits unter Kontrolle gebracht werden konnten. „Wir kämpfen mit dem größten Luft- und Bodenlöschverband der Republiksgeschichte und 25.000 erfahrenen Feuerwehrleuten gegen die Flammen.“

Seit Saisonbeginn habe die Luftflotte über 16.000 Einsätze geflogen und 52.000 Tonnen Löschwasser abgeworfen. Große Brände hätten zuletzt unter anderem in İzmir, Sakarya, Hatay, Bilecik, Manisa, Istanbul und Bursa gewütet. In neun besonders kritischen Fällen wurde am Vortag eingegriffen – sechs davon konnten bereits eingedämmtwerden, darunter Brände in Antalya, Mersin, Kırklareli, Istanbul-Silivri, Adana-Ceyhan und Uşak-Eşme.

Drei Tote – darunter ein Forsthelfer und ein älterer Mann
Mit großer Betroffenheit sprach Yumaklı über die Todesfälle im Zusammenhang mit dem Großbrand in İzmir-Ödemiş, bei dem neben einem 81-jährigen Anwohner auch ein Dozer-Fahrer der Forstverwaltung ums Leben kam. Ein weiterer Helfer ist derzeit intubiert und befindet sich in kritischem Zustand. Der Minister sprach den Familien der Opfer sein Beileid aus und bezeichnete die Feuerwehrleute als „Helden im Kampf für das grüne Vaterland“.

Beispiel Buca: Fahrlässigkeit führt zu Katastrophe
Yumaklı kritisierte auch menschliches Fehlverhalten: Im Bezirk Buca (İzmir) soll ein Funke aus einer Schweißmaschine in einer Fabrik zuerst auf Müll, dann auf die Natur übergesprungen sein. „Obwohl wir immer wieder gewarnt haben, kam es zu dieser Verantwortungslosigkeit“, so Yumaklı. Die Flammen hätten sich von dort aus auf bewohntes Gebiet ausgedehnt.

Warnung vor Hitze, Wind und trockener Luft – Bevölkerung in der Pflicht
Mit Blick auf die kommenden Tage warnte der Minister eindringlich: „Es werden sehr starke Winde, extreme Hitze und niedrige Luftfeuchtigkeit erwartet. Bitte machen Sie kein Feuer im Freien – nicht einmal einen Funken. Jeder muss Verantwortung übernehmen.“ Der Appell richtete sich auch gegen Falschinformationen: „Wer Desinformation verbreitet, schwächt den Einsatzwillen unserer Leute. Dafür haben wir keine Geduld.“

Ziel: Kein neuer Brand in der nächsten Woche
Abschließend betonte Yumaklı, dass die Regierung jeden verbrannten Quadratmeter wieder aufforsten werde. „Aber die eigentliche Leistung besteht darin, das Feuer gar nicht erst entstehen zu lassen. Lassen Sie uns gemeinsam dafür sorgen, dass die nächste Woche ohne ein einziges Feuer vergeht.“