Türkei: 600 Jahre alte letzte Ruhestätte in Van von Grabräubern zerstört

Bilder: DHA
01.12.2025 – 15:00 Uhr

(DHA) In der Nähe von Erciş, etwa fünf Kilometer vom Stadtzentrum entfernt, ist eine historische Grabstätte aus dem 14. und 15. Jahrhundert Opfer von Schatzsuchern geworden. Betroffen sind unter anderem die Karakoyunlu-Grabsteine sowie das Haydar-Baba-Grab, eine Ruhestätte bekannter Ahmet-Yesevi-Eremiten.

Bewohner der Haydarbey-Mahalle berichten von einer gewaltsamen Zerstörung der Grabstätten. Die Täter haben die historischen Grabsteine aufgebrochen, Gräber ausgegraben und offenbar nach Gold gesucht.

Schock und Entsetzen bei den Anwohnern

„Die 600 Jahre alte Grabstätte neben dem Haydar-Baba-Grabwurde von Schatzsuchern rücksichtslos zerstört. Sie haben nicht nur Grabsteine zerbrochen, sondern sogar menschliche Überreste freigelegt“, berichtet der Anwohner İlyas İşler. „Diese Stätte ist ein wichtiger Teil unseres kulturellen Erbes, und wir fordern die Behörden dringend auf, Schutzmaßnahmen zu ergreifen.“

Die Grabstätte enthält unter anderem Sanduka- und Schahide-Gräber aus dem 14. Jahrhundert und gilt als bedeutendes kulturelles Erbe der Region. Besucher, die die Stätte nach der Zerstörung betraten, zeigten sich tief bestürzt über das Ausmaß der Schäden.

Die zuständigen Behörden wurden bislang noch nicht über konkrete Schutzmaßnahmen informiert, während die Bevölkerung auf eine schnelle Reaktion hofft, um weiteres Grabräubertum zu verhindern.