Tourismusminister Ersoy: Verlängerte Frühbucherrabatte sichern volle Hotels und längere Saison

20.11.2025 – 16:00 Uhr

Der türkische Kultur- und Tourismusminister Mehmet Nuri Ersoy warnte angesichts zunehmender Verschiebungen der Jahreszeiten durch den Klimawandel, dass Frühbucherrabatte nicht zu früh beendet werden sollten. „Lassen Sie die Frühbucherrabatte laufen, bis die Hotels voll sind. Wenn wir alle gemeinsam hinter dieser Maßnahme stehen, können wir die Saison verlängern“, sagte Ersoy.

Bei der Eröffnung des 15. Internationalen Resort-Tourismus-Kongresses äußerte sich Ersoy zur Zukunft der Tourismusbranche und betonte die Bedeutung von Nachhaltigkeit, Marktdiversifizierung und neuen Trends für die Türkei. Er sei überzeugt, dass die Branche durch starke Kommunikation und Zusammenarbeit in all diesen Bereichen Lösungen entwickeln könne.

„2025 begann stark, Krisen beeinflussten dann die Buchungen“

Zur Bewertung der Saison 2025 erinnerte Ersoy daran, dass die Frühbuchungen trotz des Russland-Ukraine-Krieges gut gestartet seien. „Doch das Istanbul-Erdbeben am 23. April, der anschließende Konflikt zwischen Indien und Pakistan sowie der Israel-Iran-Konflikt vom 12.–24. Juni führten zu Stornierungen bei familienorientierten Buchungen an den Küstenregionen. Außerdem verzögerten Bedenken über Atomkraftwerke im Iran den Buchungsfluss“, erklärte er.

Ersoy betonte, dass die Branche heute krisenresistent sei: „Durch intensive Werbekampagnen konnten wir den Buchungsfluss wieder ankurbeln.“

Tourismuszahlen und Rekorde

In den ersten neun Monaten des Jahres 2025 wurden in der Türkei 50 Millionen Besucher gezählt. Der durchschnittliche Tagesausgaben der ausländischen Touristen stieg um 9 % auf 116 US-Dollar, während die Tourismuseinnahmen um 5,7 % auf über 50 Milliarden US-Dollar zulegten – ein Rekord für die ersten drei Quartale. Zum Vergleich: 2017 lagen die Einnahmen im gleichen Zeitraum bei 24,6 Milliarden US-Dollar, die Ausgaben pro Kopf stiegen von 83 auf 116 US-Dollar.

Auf internationaler Ebene kletterte die Türkei von Platz 8 im Jahr 2017 auf Platz 4 bei der Besucherzahl (62,3 Millionen 2023) und von Platz 15 auf Platz 7 bei den Einnahmen.

Nachhaltigkeit und kulturelles Erbe

Ersoy hob hervor, dass die Türkei weltweit führend im nachhaltigen Tourismus geworden sei. Über 18.000 Einrichtungen haben eine Nachhaltigkeitszertifizierung erhalten, 2.091 Häuser ein international anerkanntes Zertifikat der Stufe 3.

Auch in Archäologie, Kultur und Nachtmuseen wurden Fortschritte erzielt: Das „Miras für die Zukunft“-Projekt wird 2026 mit 800 archäologischen Arbeiten fortgesetzt. In 27 Museen und archäologischen Stätten wurden über 550.000 Besucher gezählt. Ausgrabungen in Göbeklitepe und Karahantepe lieferten wichtige Erkenntnisse zur Menschheitsgeschichte.

Promotion und Festivals

Die MICHELIN-Reiseführer enthalten nun auch Istanbul, İzmir, Bodrum, Muğla und Kappadokien. Das Kulturweg-Festival 2025 brachte über 50.000 Künstler mit der Öffentlichkeit in 20 Städten zusammen, während die GoTürkiye-Kanäle in den sozialen Medien 21,2 Millionen Follower erreichten. Zwei Mini-Serien zu Istanbul und Antalya erzielten 2,5 Milliarden Aufrufe.

Ersoy appelliert an die Branche

Angesichts der Klima- und Saisonverschiebungen forderte Ersoy die Branche auf: „April und Mai waren kälter als üblich, während Oktober und November überdurchschnittlich warm waren. Deshalb sollten Frühbucherrabatte nicht zu früh enden, sondern solange gelten, bis die Hotels voll sind. Wenn wir diese Maßnahme gemeinsam unterstützen, können wir die Saison verlängern.“

Zusätzlich kündigte er die Wiederaufnahme der Winter-Subventionen durch die DHMİ, die Verlängerung der Steuerermäßigungen für April und Mai sowie zusätzliche Inlandsrabatte an. „Unsere Wettbewerber investieren, und wir werden nicht zusehen – wir werden alles tun, was möglich ist“, so Ersoy.