Tödlicher Streit um unbezahlte Rechnung in der Türkei: Bar-Sänger erschossen – Täter fühlte sich “gedemütigt”

Bild: DHA
17.12.2025 – 12:00 Uhr

Nach einem Streit um eine unbezahlte Rechnung in Höhe von 15.000 Lira ist der Mitinhaber und Sänger eines Nachtlokals in der südtürkischen Stadt Adana erschossen worden. Die Polizei nahm den mutmaßlichen Drahtzieher Hüseyin Çevik (46) sowie dessen 14-jährigen Verwandten B.D., der die tödlichen Schüsse abgegeben haben soll, fest. Beide wurden in Untersuchungshaft genommen.

Der Vorfall ereignete sich in der Nacht zum 11. Dezember gegen 2.00 Uhr im Stadtteil Çınarlı im Bezirk Seyhan. Nach Angaben der Ermittler hatte Çevik das Lokal verlassen, ohne seine Rechnung zu bezahlen, und war anschließend in eine andere Bar im selben Gebäude gegangen. Daraufhin sprach ihn der Lokalbetreiber und Sänger Kenan Arslan (42) an und forderte die Begleichung der Rechnung.

Zeugen zufolge reagierte Çevik aggressiv, warf Gläser sowie Besteck um sich und wurde von Mitarbeitern aus dem Lokal gebracht. Wenig später kehrte er mit mehreren Angehörigen zurück und bat Arslan unter dem Vorwand eines Gesprächs nach draußen. Dort eskalierte die Situation: Der 14-jährige B.D. zog eine Pistole und eröffnete das Feuer.

Arslan brach schwer verletzt zusammen und wurde in das Adana Stadtkrankenhaus für Ausbildung und Forschung gebracht. Trotz einer Notoperation erlag er seinen Verletzungen. Die Tatverdächtigen flüchteten zunächst, wurden jedoch später im Krankenhaus festgenommen – B.D. hatte sich bei der Auseinandersetzung selbst am Bein verletzt.

Bei der Vernehmung erklärte Hüseyin Çevik, er habe sich durch die Forderung des Geldes beleidigt gefühlt. „Er sagte zu mir: ‚Was bist du für ein Mensch? Warum bezahlst du deine Rechnung nicht?‘ Das hat mich gedemütigt“, sagte Çevik laut Polizeiangaben aus.

Ermittlungen ergaben zudem, dass Çevik bereits zuvor in mehreren Lokalen gefeiert haben soll, ohne seine Rechnungen zu begleichen. Nach Abschluss der Ermittlungen wurden beide Verdächtigen dem Gericht vorgeführt und in Haft genommen.