Tagesmietobjekte in Antalya und Co. – 100.000 Lira Strafe für illegale Vermietungen

(Bild: DHA)
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17.11.2023 – 15:00 Uhr

Nach dem konstanten Anstieg der Mietpreise in der Türkei in den letzten Monaten, und der damit verbundenen neuen Praxis, die eigene Wohnung oder das Haus in Urlaubsgebieten wie Antalya auf Tagesbasis zu vermieten, soll es ab dem 1. Januar 2024 harte Strafen hageln. Bis zu 100.000 Lira Strafe drohen denjenigen, die die Vermietung von Häusern und Wohnungen zu touristischen Zwecken ohne Genehmigung anbieten.

Das Prinzip AirBnB – Lieber in der Wohnung als im Hotel

Mit dem Aufkommen von Anbietern wie AirBnB ist es in den letzten Jahren in Mode gekommen, das eigene Zuhause auf Tagesbasis an Urlauber zu vermieten. Allerdings hat sich die Tatsache, dass Hausbesitzer ihre Häuser in der Erwartung hoher Einnahmen täglich vermieten, negativ auf den Immobiliensektor ausgewirkt.

In Antalya stiegen die Hausmieten nach der Pandemie und dem Krieg Russlands gegen die Ukraine um das Achtfache.

Tagesvermietungen als Mietunterstützung?

Nach dem Anstieg der Mietpreise begannen einige Hausbesitzer, nicht genutzte oder leerstehende Wohnungen und Häuser zu Tagespreisen anzubieten. Je knapper das Angebot an Wohnungen in Antalya wurde, desto mehr Privatpersonen begannen, ihre eigenen Wohnungen auf Tagesbasis auf den Markt zu bringen. Auch viele der Ausländer, die sich im Zuge des Krieges von Russland gegen die Ukraine, in Antalya gekauft haben, würden diese nun zu touristischen Zwecken vermieten und Immobilien- oder Anlageberatungstätigkeiten ausüben.

Schattenwirtschaft aufgrund fehlender gesetzlicher Regelungen

Ismail Caglar, Präsident der Antalya Immobilienmakler- und Autoverkäuferkammer gab an, dass in der Stadt 6.000 Gewerbetreibende registriert seien und sagte, es gebe mittlerweile rund 15.000 Privatpersonen – darunter rund 3.000 ausländische Mitbürger – die Wohnungen und Häuser privat, unregistriert und auf Tagesbasis anbieten würden. Dabei käme es auch zu zahlreichen Betrugsfällen: “Jeden Tag erhalten wir rund 20 bis 30 Beschwerden von getäuschten und betrogenen Mietern,” so Caglar.

Dabei seien die Privatvermieter weder bei der Kammer, noch bei der Finanzverwaltung registriert und begingen dadurch aktive Steuerhinterziehung.  “Aufgrund der fehlenden gesetzlichen Regelung ist eine Schattenwirtschaft entstanden. Jeder sollte seine Steuern zahlen. Diese Menschen arbeiten, ohne Steuern zu zahlen. Ab dem 1. Januar wird ein Gesetz in Kraft treten, das die Schattenwirtschaft verhindern soll. Eine Kontrolle ist notwendig”, so Caglar.