Südeuropa in Flammen: Massenflucht auf Kreta – Tote bei Großbrand in Spanien

Bild: Waldbrände auf Kreta (DHA)
Bild: Waldbrände auf Kreta (DHA)
04.07.2025 – 15:00 Uhr

Südeuropa erlebt derzeit eine dramatische Serie verheerender Waldbrände, die besonders in touristischen Regionen große Schäden angerichtet und zahlreiche Menschenleben bedroht haben. Die anhaltende Hitzewelle mit extremer Trockenheit und starkem Wind verschärft die Situation erheblich – betroffen sind unter anderem Griechenland, Spanien und auch Deutschland.

Kreta in Flammen

Auf der griechischen Insel Kreta toben seit dem 2. Juli heftige Brände, die sich besonders entlang der Südküste ausgebreitet haben. Mindestens fünf Siedlungen mussten evakuiert werden, und laut Angaben des Hotelierverbands wurden etwa 5000 Menschen in Sicherheit gebracht, darunter viele ausländische Touristen. Hunderte Betroffene verbrachten die Nacht unter freiem Himmel, unter anderem auf einem Sportplatz. Die Situation bleibt angespannt, denn starke Windböen behindern die Löscharbeiten erheblich, während große Teile der Region ohne Strom sind. Behörden warnen vor gefährlich schlechter Luftqualität durch dichten Rauch und Ascheregen.

Spanien: Flammen fordern zwei Todesopfer

Noch dramatischer stellt sich die Lage in Spanien dar, wo es bereits Tote zu beklagen gibt. In der Region Katalonien sind bei einem großflächigen Waldbrand nahe Lleida zwei Menschen ums Leben gekommen. Das Feuer hat bislang rund 6000 Hektar Wald und Landfläche zerstört. Besonders außergewöhnlich ist das Auftreten einer sogenannten Pyrocumuluswolke – einer riesigen Rauch-, Hitze- und Ascheformation, die mit 14 Kilometern Höhe zu den größten zählt, die je in Europa beobachtet wurden. Solche Wolken können sogar eigenes Wetter mit Blitzen und Sturmböen erzeugen, was die Löscharbeiten zusätzlich erschwert. Die Innenministerin Kataloniens erklärte, das Feuer habe die Fähigkeiten der menschlichen Feuerwehr übertroffen – der Brand sei weiterhin außer Kontrolle.

Waldbrand in Thüringen

Auch in Deutschland spitzt sich die Lage zu. In Thüringen, im Landkreis Gösseldorf, geriet ein großflächiger Waldbrand außer Kontrolle, sodass die Behörden den Katastrophenfall ausriefen. Betroffen ist ein Gebiet von etwa 250 Hektar. Die Waldbrandgefahr befindet sich aufgrund der Hitze auf der höchsten Warnstufe, die Löscharbeiten gestalten sich schwierig.

Die aktuellen Ereignisse zeigen erneut, wie stark Europa von den Folgen des Klimawandels betroffen ist – und wie schnell sich Naturkatastrophen in Urlaubsregionen zu lebensbedrohlichen Situationen entwickeln können.