Stau statt Strand: Bodrum, Fethiye und Marmaris im Verkehrschaos

14.08.2025 – 14:00 Uhr

Inmitten der Hochsaison versinken die beliebtesten Ferienorte der Türkei im Verkehrschaos. Besonders in Bodrum, Fethiye und Marmaris sorgen kilometerlange Staus für Frust bei Urlaubern und Einheimischen.

Die Zahl der Touristen in den Küstenstädten im Südwesten der Türkei hat sich im Vergleich zur Nebensaison vervielfacht – und mit ihr die Anzahl der Fahrzeuge. Laut einem Bericht der Tageszeitung Hürriyet hat sich das Verkehrsaufkommen in den Urlaubsorten verdreifacht bis vervierfacht. Das Ergebnis: Staus, die sich über viele Kilometer ziehen, blockierte Zufahrten und fehlende Parkplätze.

„Ein Ort ohne Steuerung“

Der Verkehrsexperte Suat Sarı beschreibt die Situation in Bodrum drastisch: „Bodrum ist eine Stadt ohne Leitung. Es gibt Pläne, aber sie werden nicht umgesetzt. Niemand übernimmt Verantwortung.“
Er fordert eine bessere Koordination zwischen Kommunen und zuständigen Behörden sowie dringend nötige Investitionen in den öffentlichen Nahverkehr.

Tatsächlich gilt das Nahverkehrsangebot in Bodrum und Umgebung als unzureichend. Viele Touristen sind deshalb auf Mietwagen oder private Transfers angewiesen. Illegal operierende Taxis („Piraten-Taxis“) und Motorräder ohne Kontrolle verschärfen das Problem zusätzlich.

Fußgänger haben das Nachsehen

Auch auf Gehwegen herrscht Chaos: Falsch geparkte Autos, rücksichtsloses Verhalten und fehlende Kontrolle durch Ordnungskräfte machen das Fortkommen zu Fuß vielerorts schwierig.

In Fethiye wiederum konzentriert sich der Unmut auf die überlastete Verbindungsstraße nach Ölüdeniz – eine der meistbefahrenen Routen der Region. Osman Çıralı, Vorsitzender der örtlichen Handelskammer, berichtet, dass zwar ein alternativer Verkehrsweg genehmigt wurde, aber mit dem Bau bislang nicht begonnen wurde. Grund seien politische Blockaden und Budgetprobleme. Mit einer Fertigstellung sei frühestens 2026 zu rechnen.

Dauerlösung bleibt aus

Auch das Parkproblem spitzt sich zu. Die meisten Orte verfügen über keine ausreichend großen Parkflächen. Ausweichlösungen fehlen. Tourismusverbände und lokale Vertreter fordern daher dringend großflächige Parkplätze sowie ein funktionierendes Verkehrsleitsystem.

Bis dahin heißt es für Urlauber in der Region: Geduld bewahren.