ANKARA – Die Türkei hat einen bedeutenden Erfolg im Kampf gegen illegalen Kulturguthandel erzielt: Die aus der antiken Stadt Boubon (Burdur) geraubte bronzene Kaiserstatue wird nach Abschluss des Rückführungsprozesses in die Türkei zurückgebracht. Kultus- und Tourismusminister Mehmet Nuri Ersoy bestätigte die Rückgabe mit den Worten: „Boubon’un kayıp imparatoru ülkemize dönüyor“ – “Der verlorene Kaiser von Boubon kehrt heim.”

Rückgabe nach jahrelangen Ermittlungen in den USA
Die Rückführung der Statue zählt zu den wichtigsten kulturellen Rückgewinnungen der letzten Jahre. Der Prozess kam entscheidend voran, nachdem US-Behörden – darunter die Staatsanwaltschaft von Manhattan und das amerikanische Heimatschutzministerium – ein Ermittlungsverfahren einleiteten.
Gegen den Käufer der Statue, den US-Kunstsammler Aaron Mendelsohn, lag ein Haftbefehl vor. Erst seine Zustimmung zur Rückgabe bewahrte ihn vor einer Inhaftierung. Das türkische Ministerium arbeitete während des gesamten Verfahrens eng mit den amerikanischen Behörden zusammen und erfüllte sämtliche rechtlichen Voraussetzungen für die Überstellung.

28 weitere Kulturgüter folgen
Neben der bronzenen Kaiserstatue werden insgesamt 28 weitere gestohlene Artefakte aus den USA an die Türkei zurückgeführt. Dazu gehören:
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ein Marmorkapitell mit Erzengel-Michael-Darstellung aus dem Metropolitan Museum of Art,
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mehrere Stücke aus Boubon,
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archaische Tonreliefs aus Düver,
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sowie ein römischer Marmorkopf des Redners Demosthenes.
Recherchen hatten ergeben, dass das Michel-Kapitell illegal aus dem historischen Meryem-Ana-Peribleptos-Kloster in Istanbul verschleppt worden war.

Minister Ersoy: „Ein wichtiges Signal im Kampf gegen Antikenraub“
Minister Ersoy betonte in einer Erklärung, dass der Fall die Entschlossenheit der Türkei im weltweiten Kampf gegen den illegalen Handel mit Kulturgütern zeige. Die juristische Verfolgung und internationale Zusammenarbeit hätten erneut bestätigt, dass die Türkei bei der Rückführung ihres kulturellen Erbes im Recht sei.
Ersoy erklärte: „Hätte der amerikanische Sammler die Rückgabe verweigert, wäre er von einem US-Gericht inhaftiert worden. Dass er sie akzeptiert hat, zeigt die Stärke und Rechtmäßigkeit unserer Bemühungen.“
Rückkehr nach Jahrzehnten
Mit der Heimkehr der bronzenen Kaiserstatue kehrt ein zentraler Teil der Boubon-Grabungsfunde nach Jahrzehnten erstmals wieder in sein Ursprungsland zurück. Die Objekte sollen nach Abschluss aller Verfahren konserviert und der Öffentlichkeit präsentiert werden.