In Antalya herrschte im Jahr 2024 an 204 Tagen schlechte Luftqualität – weit über den empfohlenen Grenzwerten. Das geht aus Messungen einer Station im Stadtzentrum hervor. Eigentlich dürften die Grenzwerte laut Doç. Dr. Güray Doğan von der Akdeniz-Universität höchstens 35 Mal pro Jahr überschritten werden. „Leider wird die Lage immer schlimmer. Der Hauptgrund dafür ist der Verkehr“, erklärte der Umweltingenieur.
Die schlechte Luft ist nicht das einzige Problem: Die Region leidet auch unter Trockenheit und immer extremeren Wetterbedingungen durch die globale Klimakrise. Besonders morgens und abends sorgen überlastete Straßen für hohe Emissionen, die die Luftqualität stark beeinträchtigen. Abgase aus Autos verschlechtern die Werte erheblich.
Neben dem Verkehr trägt auch die Nutzung von Kohle für die Heizung zur Belastung bei. „Wir können die Qualität der Kohle, die private Haushalte nutzen, nicht kontrollieren“, kritisierte Doğan.
Auch das öffentliche Verkehrsnetz konnte die Situation bisher nicht verbessern. „Es gibt kaum Anreize, auf öffentliche Verkehrsmittel umzusteigen, und die bestehenden Maßnahmen reichen bei Weitem nicht aus“, so Doğan weiter. Er fordert eine grundlegende Überarbeitung der Streckennetze und mehr Unterstützung für den öffentlichen Nahverkehr.
Die Zahl der Fahrzeuge in Antalya hat sich in den letzten sechs Jahren um eine halbe Million erhöht und liegt aktuell bei fast 1,6 Millionen.