Bei einem schweren Unfall zwischen zwei Metrobussen in Istanbul-Beylikdüzü ist am Sonntagnachmittag eine Frau ums Leben gekommen. 40 weitere Personen wurden verletzt, zwei davon schwer. Der tragische Vorfall ereignete sich an der Haltestelle Haramidere Sanayi.
Gegen 16.00 Uhr ereignete sich das Unglück, als ein in Richtung Büyükçekmece fahrender Metrobüs auf einen an der Haltestelle stehenden Metrobüs auffuhr. Augenzeugen alarmierten sofort die Rettungskräfte. Zahlreiche Sanitäter, Feuerwehrleute und Polizisten eilten zur Unfallstelle. Während einige Verletzte noch vor Ort behandelt wurden, mussten andere in umliegende Krankenhäuser gebracht werden. Dort erlag die 37-jährige Ebru Heper ihren schweren Verletzungen.
Die Haltestelle Haramidere Sanayi wurde nach dem Unfall vorübergehend gesperrt, der Metrobüs-Verkehr wurde in beiden Richtungen kontrolliert fortgesetzt. Erst nach dem Abtransport der beschädigten Fahrzeuge konnte der Betrieb wieder normal aufgenommen werden.
Unfallhergang auf Video festgehalten
Der Moment der Kollision wurde von zwei Überwachungskameras aufgezeichnet. Sie zeigen, wie ein Metrobus an der Haltestelle steht und Fahrgäste ein- und aussteigen. Plötzlich fährt von hinten ein weiterer Metrobüs ungebremst auf das stehende Fahrzeug auf. Aus einem anderen Blickwinkel sieht man, wie einige Fahrgäste durch den Aufprall zu Boden geschleudert werden. Einige geraten sogar unter das Fahrzeug.
Vali Gül kündigt Ermittlungen an
Noch am Abend begab sich der Gouverneur von Istanbul, Davut Gül, gemeinsam mit dem Polizeipräsidenten Selami Yıldız und dem Generaldirektor der IETT, İrfan Demet, an den Unfallort. „Wir haben sofort nach Bekanntwerden des Unfalls die Kameraaufzeichnungen überprüft und die Verletzten in den Krankenhäusern besucht“, erklärte Gül gegenüber der Presse. „Leider haben wir ein Todesopfer und zwei Schwerverletzte. Einige Patienten konnten bereits entlassen werden“.
Gül betonte, dass sowohl strafrechtliche als auch administrative Untersuchungen eingeleitet worden seien. Hinweisen auf eine Verletzung von Sicherheitsvorschriften wie das Überfahren der Sicherheitslinie werde nachgegangen. „Warum der hintere Metrobüs nicht rechtzeitig bremsen konnte, wird derzeit von den zuständigen Behörden untersucht“, so Gül weiter. Festnahmen habe es bislang nicht gegeben.