Die Schweiz hat am 2. Juni sieben wertvolle historische Artefakte an die Türkei zurückgegeben – darunter vergoldete Bronzefiguren aus der Bronzezeit. Die Rückgabe erfolgte im Rahmen eines bilateralen Abkommens, das den Kampf gegen den illegalen Handel mit Kulturgütern stärken soll.
Bei einer feierlichen Übergabe in der Türkischen Botschaft in Bern sagte Botschafterin Şebnem İncesu, dies sei bereits die vierte Rückführung seit Inkrafttreten des Abkommens im Jahr 2022. „Dieses Abkommen legt das Fundament für eine langfristige Zusammenarbeit zwischen unseren kulturellen Institutionen. Wir freuen uns, erneut die Früchte dieser Partnerschaft zu sehen“, so İncesu.
Funde stammen aus Anatolien
Die Artefakte wurden im Kanton St. Gallen im Rahmen einer strafrechtlichen Ermittlung sichergestellt und von Fachleuten als anatolischen Ursprungs bestätigt. Darunter befinden sich:
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Miniatur-Votivfiguren aus der Bronzezeit
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Ein filigraner goldener Ohrring mit Granulation
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Glasgefäße aus der römischen Epoche
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Eine Öllampe (Polykanedelon) aus dem frühen Mittelalter
Wissenschaftliche Untersuchung in der Türkei
Die Fundstücke werden nun in der Türkei wissenschaftlich untersucht und anschließend in staatlichen Museen verwahrt. Das Kultur- und Tourismusministerium betonte erneut die anhaltende Entschlossenheit der Türkei, gemeinsam mit internationalen Partnern den Schutz des kulturellen Erbes zu gewährleisten und den illegalen Handel mit Kulturgütern zu bekämpfen.
Schweiz: “Wahrer Wert nur im Ursprungsland erkennbar”
Fabienne Baraga vom Bundesamt für Kultur der Schweiz erklärte: „Der wahre Wert kultureller Objekte erschließt sich nur im Zusammenhang mit ihrem Ursprungsort. Raubgrabungen und illegaler Handel zerstören diese Verbindung und bedeuten einen großen Verlust für die Herkunftsländer.“