Schutz des kulturellen Erbes: Türkei präsentiert innovative Rote Liste

08.10.2025 – 13:00 Uhr

In Bodrum, Muğla, wurde das Projekt „ICOM Rote Liste der gefährdeten Kulturgüter: Türkei“ vorgestellt – ein wichtiger Meilenstein im Kampf gegen den illegalen Handel mit Kulturgütern.

Mehmet Nuri Ersoy, der türkische Kultur- und Tourismusminister, betonte bei der Veranstaltung erneut die entschlossene Haltung der Türkei gegen den Kulturgutschmuggel. Er wies darauf hin, dass die Rote Liste nicht nur für die Türkei, sondern für die gesamte internationale Gemeinschaft einen bedeutenden Beitrag leisten werde.

Ersoy erklärte, dass in den letzten acht Jahren über 9.000 Kulturgüter erfolgreich zurückgeführt wurden – ein Ergebnis intensiver Zusammenarbeit mit internationalen Partnern, darunter die USA und die Schweiz. Neben der Rückführung türkischer Artefakte engagiert sich die Türkei auch für die Rückgabe fremder Kulturgüter an deren Herkunftsländer.

Wichtig ist für Ersoy, dass die Kulturgüter idealerweise im Ursprungsland geschützt werden, weshalb die ICOM Rote Liste als präventives Instrument für Polizei, Zoll und Museen große Bedeutung habe. Die Liste, die in gemeinsamer Arbeit von ICOM-Experten und türkischen Museen erstellt wurde, identifiziert besonders gefährdete Objekttypen und dient als Leitfaden für Behörden und Kunstmarktakteure.

Ersoy würdigte außerdem die umfassende Zusammenarbeit zahlreicher Museen und Institutionen aus allen Regionen der Türkei, die an der Erstellung der Liste beteiligt waren. Zudem hob er die institutionelle Stärkung im Kampf gegen den Schmuggel hervor: Allein in den letzten fünf Jahren konnten dank koordinierter Aktionen über 900.000 Kulturgüter im Land behalten werden.

Abschließend betonte Minister Ersoy die Notwendigkeit internationaler Kooperationen und zeigte sich zuversichtlich, dass man gemeinsam den Schutz des kulturellen Erbes sichern werde. Die zweitägige Veranstaltung in Bodrum umfasst neben der Präsentation auch Diskussionsrunden und Museumsbesuche, um den Dialog und die Zusammenarbeit weiter zu fördern.