Rückkehr des Kulturerbes – 1149 entwendete Artefakte kehren 2024 in die Türkei zurück

Bild: dha
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05.01.2025 – 10:00 Uhr

Die Türkei hat im Jahr 2024 bemerkenswerte Fortschritte bei der Rückführung von Kulturgütern erzielt. Insgesamt 1149 historische Objekte, die in der Vergangenheit illegal ins Ausland verbracht wurden, kehrten in ihre Heimat zurück. Die Rückführungsbemühungen wurden unter der Leitung des Kultur- und Tourismusministeriums und mit Unterstützung von Innen-, Justiz- und Außenministerium koordiniert.

Zu den bedeutendsten Rückführungen gehören 1055 Münzen der Lydischen Zivilisation, die von Schmugglern in Griechenland entdeckt wurden. Diese antiken Münzen, die auf die Zeit zwischen dem 7. und 5. Jahrhundert v. Chr. datiert sind, wurden am 19. Dezember in Athen offiziell an Kulturminister Mehmet Nuri Ersoy übergeben.

Auch aus den Vereinigten Staaten wurden bedeutende Kulturgüter zurückgeführt. In New York übergab man am 5. Dezember 41 historische Objekte, darunter Statuen aus der römischen Epoche, figürliche Tonwaren, bronzene Kopfbedeckungen und Idole aus der späten Kupferzeit. Diese Fundstücke, die aus einem Zeitraum zwischen dem 7. Jahrhundert v. Chr. und dem 7. Jahrhundert n. Chr. stammen, wurden im Rahmen einer feierlichen Zeremonie im türkischen Konsulat überreicht.

Eine 2500 Jahre alte bronzene Liege kehrt heim

Ein weiteres Highlight war die Rückgabe einer rund 2500 Jahre alten bronzenen Liege, die aus einem Grab in Manisa stammt und in den 1980er-Jahren außer Landes geschafft worden war. Das J. Paul Getty Museum in den USA übergab das seltene Möbelstück, das in antiken Darstellungen als Teil des täglichen Lebens abgebildet ist, im September 2024 an die Türkei.

Ebenfalls aus Manisa stammt das 2700 Jahre alte Bintepeler-Kollier, das mit roten Perlen aus Karneol und goldenen Granatapfelmotiven verziert ist. Dieses einzigartige Schmuckstück wurde am 3. September nach Ankara gebracht und ist nun im Museum für anatolische Zivilisationen ausgestellt.

Dänemark – Rückgabe einer römischen Büste nach 60 Jahren

Die Büste des römischen Kaisers Septimius Severus, die vor etwa 60 Jahren aus dem antiken Boubon in Burdur entwendet worden war, soll demnächst von einem Museum in Dänemark zurückgegeben werden. Experten bestätigen, dass die Büste aus der Zeit von 193 bis 211 n. Chr. stammt und eine bedeutende Rolle in der antiken Kulturgeschichte der Region spielt.

Zusätzlich kehrte ein osmanischer Koran, der Sultan Abdülhamids Sammlung zugeschrieben wird, aus Großbritannien in die Türkei zurück. Dieses Werk, das in feiner arabischer Kalligrafie verfasst wurde, war 2017 auf einer Auktion angeboten worden, wurde jedoch aufgrund türkischer Intervention zurückgezogen.