Rentner lässt die Türkei mit kostenlosem Saatgut aufblühen – Eine Idee, 23 Regionen, tausende Helfer

Bilder: DHA
05.11.2025 – 14:00 Uhr

(DHA) Abdulkadir Hasbutçu, 79, ehemaliger leitender Forstingenieur aus Manisa, bemerkte vor drei Jahren den Rückgang der Vegetation und die sinkende Sauerstoffversorgung in der Natur. Daraufhin begann er allein zu Hause, Samen vorzubereiten – und gründete damit die landesweite Bewegung „Yeşil Vatan“ („Grünes Vaterland“). Heute beteiligen sich Tausende Freiwillige in der ganzen Türkei an der Initiative.

Hasbutçu, der vor 27 Jahren aus dem Manisa Muradiye Forstamt in den Ruhestand trat, begann zunächst mit den Samen, die er sorgfältig in Servietten verpackte. Unterstützt von Familie und Freunden wuchs die Aktion schnell. Über 23 Regionen verteilt, erhielten Wandergruppen seine Millionen von Samen kostenlos, die anschließend in die Erde gebracht wurden. „Ich möchte keinen einzigen Zentimeter Boden ungenutzt lassen“, sagte Hasbutçu.

Die Philosophie der Initiative ist einfach, aber tiefgründig: „Ein Samen, egal ob Baum oder Obstpflanze, wird in die Erde gelegt. Wächst er, wird er ein Baum. Verrottet er, wird er zu Dünger. Fressen ihn Vögel, wird er Nahrung. So tragen wir auf jede erdenkliche Weise zum Leben der Natur bei.“

Auch Wandervereine und Naturfreunde schließen sich der Aktion an. Ömer Bülbül, Vorsitzender des Anemon Berg- und Naturvereins, berichtet: „Wir haben zunächst bei unseren Wanderungen Obstkerne in die Erde gestreut. Als wir Hasbutçu kennenlernten, konnten wir die Aktion viel gezielter durchführen. Es macht nicht nur Spaß, sondern wir leisten gleichzeitig etwas für die Natur.“