Bei der Lufthansa bahnt sich erneut ein Pilotenstreik an. Die Gewerkschaft Vereinigung Cockpit (VC) hat die Verhandlungen über betriebliche Altersvorsorge und Übergangsversorgung für gescheitert erklärt – rund 4.800 Pilotinnen und Piloten sind betroffen.
VC-Präsident Andreas Pinheiro bestätigte, dass der Gewerkschaftsvorstand am Freitagabend über eine Urabstimmung zum Streik entscheiden werde. Ein konkretes Streikdatum steht noch nicht fest.
Die Gewerkschaft wirft Lufthansa vor, in monatelangen Gesprächen kein substanzielles Angebot gemacht zu haben. Ein Sprecher der Airline betonte hingegen, man setze weiterhin auf eine Verhandlungslösung – ohne Details zu nennen. Pinheiro konterte: „Verhandeln heißt auch, Angebote vorzulegen.“
Hintergrund: Rentenreform auf dem Prüfstand
Bereits 2017 hatte sich die VC auf Einschnitte eingelassen: Die Rentenhöhe wurde nicht mehr garantiert, sondern nur die Arbeitgeberbeiträge. Auch das Eintrittsalter für die Übergangsversorgung wurde von 58 auf 60 Jahre angehoben – ein Kompromiss, der laut VC nicht die erhofften Erträge brachte.
Zündstoff durch neue Lufthansa-Töchter
Parallel brodelt ein weiterer Tarifkonflikt: Die Lufthansa-Gruppe hat mit Discover und City Airlines neue Tochtergesellschaften gegründet – mit günstigeren Tarifverträgen, die unter anderem mit Verdi abgeschlossen wurden. Die Spartengewerkschaften wie VC (Piloten) und Ufo (Kabinenpersonal) wurden außen vor gelassen.
Ihr Vorwurf: Lufthansa verlagere Flugzeuge und Personal systematisch in billigere Betriebseinheiten, um Kosten zu drücken – zulasten bewährter Tarifstandards.