Die Lufthansa steht möglicherweise vor einem erneuten Pilotenstreik. Die Gewerkschaft Vereinigung Cockpit (VC) teilte am Dienstag mit, dass die Mehrheit ihrer Mitglieder für einen Arbeitskampf gestimmt habe. Ein konkreter Termin für einen Streik wurde jedoch noch nicht genannt.
Der Konflikt dreht sich vor allem um die Altersversorgung der Piloten. Die Gewerkschaft will die Lufthansa zu einem verbesserten Pensionsmodell bewegen – und sieht in der Urabstimmung ein letztes Druckmittel. Die Ankündigung erfolgt nur einen Tag nach dem Kapitalmarkttag des Konzerns, bei dem die Führung neue Sparpläne und Effizienzziele vorgestellt hatte.
Lufthansa zeigt sich bisher wenig kompromissbereit. Der Vorstand betont, die wirtschaftliche Tragfähigkeit der Kernmarke Lufthansa Classic müsse im Mittelpunkt bleiben. Personalvorstand Michael Niggemann erklärte:
„Unser Ziel bleibt es, in den weiteren Verhandlungen die langfristige Zukunftsfähigkeit der Marke Lufthansa Classic zu sichern.“
Das Management hatte am Montag angekündigt, bis 2030 rund 4.000 Verwaltungsstellen zu streichen und die operative Marge auf 8 bis 10 Prozent zu steigern. Analysten äußerten sich skeptisch, ob diese Ziele angesichts anhaltender Herausforderungen realistisch seien.
Gewerkschaftsvertreter kritisieren zudem die Strategie des Konzerns, Arbeitsplätze in günstigere Tochtergesellschaften wie Discover Airlines und die neue City Airlines zu verlagern. Ein Streik könnte erhebliche Auswirkungen auf den Flugbetrieb und den bevorstehenden Herbstreiseverkehr haben.