Nach Erdbeben in Istanbul: Auswärtiges Amt verschärft Reisehinweise für die Türkei

(Symbolbild: AFAD)
(Symbolbild: AFAD)
07.05.2025 – 8:00 Uhr

Nach dem schweren Erdbeben der Stärke 6,2 in Istanbul am 23. April hat das Auswärtige Amt seine Reise- und Sicherheitshinweise für die Türkei verschärft. In der Millionenmetropole wurden über 200 Menschen verletzt, rund 170 davon allein in Istanbul. Zwar meldeten die Behörden bislang keine gravierenden Gebäudeschäden, doch Seismologen warnen vor möglichen stärkeren Nachbeben – und sogar einem Tsunami.

Das Helmholtz-Zentrum für Geoforschung (GFZ) erklärte gegenüber der Frankfurter Rundschau, dass das jüngste Beben Spannungen entlang der nordanatolischen Verwerfungslinie erhöht habe. Vor allem der Süden Istanbuls gilt seit dem historischen Erdbeben von 1766 als besonders gefährdet. Ein Beben mit einer Magnitude von bis zu 7,4 sei möglich, so die Experten.

Auch der japanische Erdbebenforscher Yoshinori Moriwaki warnt vor möglichen katastrophalen Folgen: Im schlimmsten Fall könnten bis zu 50 Prozent der Gebäude in Istanbul einstürzen. Zudem sei bei einem starken Beben ein Tsunami in der Marmara-Region mit Wellen von bis zu drei Metern nicht auszuschließen.

Das Auswärtige Amt hat seine Hinweise zuletzt am 24. April aktualisiert. Neben den bekannten Warnungen vor Reisen in die syrischen und irakischen Grenzgebiete verweist das Ministerium nun verstärkt auf die seismische Aktivität großer Teile des Landes. Reisende werden aufgefordert, sich über das richtige Verhalten im Erdbebenfall zu informieren und die Hinweise der türkischen Katastrophenschutzbehörde AFAD zu beachten.