Die Entscheidung der montenegrinischen Regierung, für türkische Staatsbürger eine Visumspflicht einzuführen, trifft die Tourismusbranche hart. Seit November ist die visumfreie Reisezeit nach Montenegro für Türken beendet. Reisende müssen nun ein Visum über die Botschaft oder das Konsulat beantragen.
Balkan-Touren ändern Routen
Nach der neuen Regelung haben viele Reiseveranstalter Montenegro aus ihren Balkan-Touren gestrichen. Die als „visumfreie Balkan-Route“ bekannten Reisen werden nun über Sarajevo, Serbien, Kosovo, Nordmazedonien und Albanien geführt. Bereits gebuchte Reisen können verschoben oder storniert werden.
Hintergrund der Entscheidung
Der Anlass für die Visumspflicht war ein Vorfall in Podgorica, bei dem zwei türkische Staatsbürger nach einer Messerattacke festgenommen wurden. In der Folge kam es zu Angriffen auf türkische Betriebe und Fahrzeuge. Daraufhin verkündete Montenegros Premierminister Milojko Spajic, die Visumfreiheit für türkische Staatsbürger vorübergehend auszusetzen.
Tourismusbranche reagiert besorgt
Vertreter der Reisebranche äußern, dass die Entscheidung sowohl die bilateralen Beziehungen als auch den Tourismus in der Region negativ beeinflusse. Nach Angaben der Veranstalter ist die Nachfrage nach Balkan-Touren gesunken, viele Reservierungen für Montenegro wurden storniert. Besonders betroffen ist die Adriaküste, weshalb neue Routen über Albanien und Nordmazedonien geplant werden.
Visumfreie Reisen sind vorbei
Mit der neuen Regelung ist die Ära der visumfreien Reisen von Türkei nach Montenegro endgültig vorbei. Türken müssen nun über die montenegrinische Botschaft oder das Konsulat ein Visum beantragen. Die Reisebranche geht davon aus, dass die Balkan-Touren für die Jahre 2024–2025 neu strukturiert werden müssen.
Reiseexperten hoffen, dass die Maßnahme nicht langfristig bestehen bleibt und eine diplomatische Lösung zwischen beiden Ländern gefunden wird.