Minister Ersoy: Türkei erklärt Tourismus zur strategischen Schlüsselbranche

08.08.2025 – 11:00 Uhr

Der türkische Kultur- und Tourismusminister Mehmet Nuri Ersoy hat den Tourismus nun offiziell zur strategischen Schlüsselbranche erklärt. Mit dieser Entscheidung leitet die Türkei einen grundlegenden Wandel ein, so der Minister. Der klassische Fokus auf „Sonne, Strand und Meer“ sei passé, stattdessen positioniere sich das Land ganzjährig als vielfältiges Reiseziel für Gäste aus aller Welt.

„Unsere Botschaft ist klar: Die Türkei ist mehr als nur ein Sommerziel. Wir empfangen mittlerweile 12 Monate im Jahr Besucher aus allen Teilen der Welt. Das ist ein Paradigmenwechsel“, betonte Ersoy in seiner Erklärung. Die strategische Neubewertung des Tourismus geht mit einer umfassenden Neuausrichtung der internationalen Promotion einher und rückt dabei zunehmend auch die einzelnen Städte ins Zentrum des Interesses.

Wettbewerb zwischen Städten nimmt Fahrt auf

Längst seien es nicht mehr nur Länder, die im touristischen Wettbewerb stünden, sondern auch Städte, die weltweit um Aufmerksamkeit konkurrierten. „Während wir in den USA Antalya bewerben, präsentieren wir in China Istanbul. In Brasilien machen wir auf Diyarbakır aufmerksam, in Japan auf Mardin, Hakkari und Bingöl“, so Ersoy. Insgesamt wird die Türkei derzeit in rund 200 Ländern aktiv beworben.

Kultur Yolu Festivals weiten sich aus – „Anadolu Şenliği“ startet

Ein zentrales Element dieser neuen Tourismusstrategie sind die sogenannten Kultur Yolu Festivals. Nach erfolgreichen Veranstaltungen in Diyarbakır, Van und Şanlıurfa werden diese Kulturfeste nun auf weitere Städte im Osten und Südosten der Türkei ausgeweitet. Neu ins Programm aufgenommen wurden die Städte Hakkari, Bingöl, Bitlis, Tunceli und Şırnak.

„Wir starten ein anatolisches Fest – ein ‚Anadolu Şenliği‘. Musik, Theater, Film und Kunst werden unsere Städte erobern. Die Veranstaltungen in Bingöl finden am 19. September statt“, kündigte der Minister an.

Ersoy fügte hinzu, dass alle verfügbaren Ressourcen der staatlichen Theater, Opern- und Ballettdirektionen sowie weiterer Kultureinrichtungen mobilisiert würden, um die Festivals zu unterstützen. Neben dem kulturellen Mehrwert erwarte man auch wirtschaftliche Impulse für die Regionen.