Die Europäische Union bereitet eine weitreichende Änderung ihrer Sicherheitsbestimmungen an Flughäfen vor. So soll die seit Jahren geltende Beschränkung von Flüssigkeiten im Handgepäck auf 100 Milliliter bald gelockert werden. Den Anfang machen einige große italienische Flughäfen, die mit modernster Sicherheitstechnologie ausgestattet wurden.
Bis zu zwei Liter Flüssigkeit erlaubt
Wie italienische Medien berichten, werden in den Flughäfen Mailand-Malpensa, Mailand-Linate, Rom-Fiumicino, Bergamo, Catania, Bologna und Turin künftig neue CT-Scanner des Typs Hi-Scan 6040 CTiX des Unternehmens Smiths Detection eingesetzt. Dank dieser Geräte dürfen Passagiere Flüssigkeiten, Aerosole und Gels von bis zu zwei Litern im Handgepäck mitführen. Die Europäische Kommission rechnet mit einem offiziellen Start der neuen Regelung im August.
Technologie freigegeben – Kritik bleibt
Die Europäische Kommission und der Dachverband der europäischen Flughäfen (ACI Europe) bestätigten die Freigabe des neuen Scanning-Algorithmus und stuften die Technologie als sicher ein. Dennoch kritisiert ACI Europe die späte Einführung während der besonders stark frequentierten Sommersaison. Die Entscheidung komme zu spät, um die Abläufe in dieser Hauptreisezeit noch spürbar zu entlasten.
Forderung nach Reformen im Zertifizierungsprozess
Ein weiterer Kritikpunkt betrifft den langwierigen Zulassungsprozess der EU. Laut ACI Europe verfügen auch andere Hersteller über vergleichbare Geräte, die bislang jedoch nicht zertifiziert wurden. Der Verband fordert daher eine umfassende Reform des aktuellen Prüf- und Zulassungsverfahrens, um Innovationen schneller und fairer auf den Markt zu bringen.
Verbesserung der Passagiererfahrung im Fokus
Die Lockerung des Flüssigkeitsverbots soll die Passagierfreundlichkeit erhöhen und die Effizienz der Sicherheitskontrollen steigern. Bis die Neuregelung jedoch in allen EU-Ländern umgesetzt werden kann, werden noch einige Monate vergehen, da die Zertifizierung aller eingesetzten Scanner noch aussteht.