“Kartenleser kaputt – Nur Bares!” – Der neue Urlaubsfrust an der türkischen Riviera

13.08.2025 – 8:00 Uhr

Inmitten der Hochsaison mehren sich in der Türkei die Berichte über eine neue Belastung für Urlauber. An vielen beliebten Küstenorten verweigern zahlreiche Betreiber die Zahlung per Kreditkarte oder verlangen dafür hohe Aufschläge. Wer nicht mit Bargeld zahlt, muss mit Gebühren von bis zu 30 Prozent rechnen.

Betroffen sind nahezu alle touristischen Angebote: von Bootsausflügen und Strandbars über Parkplätze bis hin zu Sport- und Freizeitaktivitäten. Besonders bei organisierten Bootstouren, deren Preise pro Person zwischen 150 und 1 500 Lira liegen, ist eine Zahlung per Karte oft gar nicht möglich. So fließen laut Schätzungen täglich bis zu 200.000 Lira in bar durch die Kassen. Selbst Speisen und Getränke an Bord dürfen meist nur mit Bargeld bezahlt werden.

Auch an Land zeigt sich ein ähnliches Bild: Parkplätze, Taxis und Shuttle-Services zu Flughäfen weisen häufig auf ein angeblich defektes Kartenlesegerät hin und bestehen auf Barzahlung. Urlauber ohne Bargeld werden Berichten zufolge in Einzelfällen sogar aus dem Fahrzeug verwiesen.

Für Aktivitäten wie Gleitschirmfliegen, Rafting oder Tauchen in Orten wie Fethiye oder Akyaka gilt ebenfalls: Bargeld bevorzugt. Wer dennoch die Karte zückt, zahlt oft 20 bis 30 Prozent mehr.

Selbst Strandclubs setzen auf den Bargeldzwang. Zusätzlich wird Gästen bei längerer Aufenthaltsdauer mitunter ein Mindestverzehr vorgeschrieben. Wer einen offiziellen Zahlungsbeleg verlangt, erhält in manchen Fällen lediglich einen handschriftlichen Zettel oder ein leeres Blatt Papier. Hartnäckige Gäste berichten von hitzigen Diskussionen.

Branchenkenner vermuten hinter dieser Praxis den Versuch, Steuern zu umgehen und Gebühren für bargeldlose Zahlungen zu sparen. Für viele Urlauber bedeutet dieser Trend jedoch vor allem eines: weniger Urlaubsfreude und ein tiefer Griff ins Portemonnaie.