Mit bunten Tänzen, alten Bräuchen und fröhlichen Menschen wurde in der ganzen Türkei der Frühling willkommen geheißen: Die traditionellen Kakava- und Hıdırellez-Feste, die von der UNESCO als immaterielles Kulturerbe anerkannt sind, fanden dieses Jahr mit besonders großer Beteiligung statt.
Zentrum der Feierlichkeiten war wie jedes Jahr die westtürkische Stadt Edirne. Auf dem historischen Gelände von Sarayiçi, wo auch das berühmte Kırkpınar-Ölringkampfturnier ausgetragen wird, tanzten Roma-Gruppen in traditioneller Kleidung zu Trommeln und Zurna-Musik.
In diesem Jahr dauerten die Feierlichkeiten statt zwei gleich vier Tage – da der 5. und 6. Mai (die traditionellen Festtage) auf Montag und Dienstag fielen, wurde das Wochenende gleich miteinbezogen. Tausende Besucherinnen und Besucher aus der ganzen Türkei und dem Ausland kamen nach Edirne.
Die Menschen hängten bunte Wunschzettel an sogenannte Wunschbäume, in der Hoffnung, dass ihre Träume in Erfüllung gehen. Andere tanzten ausgelassen zur Musik, um den langen Winter endgültig hinter sich zu lassen.
Wünsche, Feuer und Rituale am Fluss
Am Abend des 5. Mai wurde das symbolische Kakava-Feuer entzündet – wer über die Flammen springt, soll im kommenden Jahr Glück und Gesundheit erfahren. Am frühen Morgen des 6. Mai folgte ein weiterer Brauch: Wünsche wurden auf kleine Zettel geschrieben und in den Tunca-Fluss gegeben – als Zeichen des Loslassens und Hoffens.
Auch andere Regionen der Türkei feierten. In der Provinz Tekirdağ zog ein farbenfroher Festumzug durch die Straßen von Süleymanpaşa bis zum Küstenpark, begleitet von Musik, geschmückten Kutschen und fröhlichen Tänzen. Am Abend wurde das Feuer am Meer entzündet, umgeben von Tanz und Gesang.
Hıdırellez in Hatay mit internationalem Flair
Im südlichen Hatay, in der Stadt Samandağ, sorgte die bekannte „Barcelona Gipsy Balkan Orchestra“ für ein musikalisches Highlight. Die Band, die für ihre mitreißende Mischung aus Balkan- und anatolischen Klängen bekannt ist, begeisterte das Publikum mit einem energiegeladenen Auftritt und trug zur festlichen Atmosphäre des Hıdırellez bei.