In der türkischen Tourismusmetropole Antalya soll der Wasserverbrauch in Hotels künftig drastisch reduziert werden. Der Verband der Hoteliers und Betreiber von Tourismusbetrieben im Mittelmeerraum (AKTOB) hat mit der Initiative „Ein Tropfen, eine Welt“ ein umfassendes Sparprogramm vorgestellt, das im November beim jährlichen Tourism Resort Kongress offiziell startet. Ziel ist es, die Wasserverschwendung in den über 2.700 Hotels der Region einzudämmen.
Laut dem Weltressourceninstitut (WRI) werden in einem durchschnittlichen Hotelzimmer täglich rund 1.500 Liter Wasser verbraucht, was die Dringlichkeit des Handelns verdeutlicht. Antalya verfügt insgesamt über 306 532 Hotelzimmer und mehr als 650 000 Betten. Sollte der aktuelle Verbrauch fortbestehen, würde das einen enormen Druck auf die ohnehin knapper werdenden Wasserressourcen bedeuten.
Laut WRI gehört die Türkei bereits heute zu den Ländern, die in den kommenden Jahrzehnten unter „hohem Wasserstress“ leiden werden. Besonders der Süden und Westen des Landes sind demnach als Regionen mit „sehr hoher Belastung“ eingestuft. Prognosen zufolge könnte die Durchschnittstemperatur bis zum Jahr 2100 um bis zu 4,6 Grad Celsius steigen, was gravierende Folgen für die Wasserverfügbarkeit und die Landwirtschaft hätte.
AKTOB-Präsident Kaan Kaşif Kavaloğlu warnte, dass der Tourismus in Zukunft stärker auf Nachhaltigkeit ausgerichtet werden müsse: „Wenn wir unseren Kindern eine lebenswerte Zukunft hinterlassen wollen, müssen wir unseren Umgang mit Wasser überdenken. Hotels verbrauchen rund 15 Prozent des verfügbaren Wassers – wir tragen also eine besondere Verantwortung.“
Die neue Initiative setzt auf drei Kernstrategien:
- Reduktion des Verbrauchs – etwa durch wassersparende Armaturen, sensorgesteuerte Wasserhähne oder effizientere Duschsysteme.
- Wiederverwendung von Wasser, beispielsweise durch Regenwassernutzung und Grauwassersysteme, bei denen leicht verschmutztes Wasser aus Duschen oder Waschbecken aufbereitet wird.
- Austausch ineffizienter Systeme: Veraltete Technik soll durch moderne, wassersparende Lösungen ersetzt werden.
Laut den Projektunterlagen können Hotels durch den Einsatz effizienter Anlagen ihre Betriebskosten um bis zu 15 Prozent senken. Bereits einfache Maßnahmen wie das Nachrüsten von Perlatoren an Wasserhähnen, das Installieren zweistufiger Spülsysteme oder der Austausch undichter Leitungen können erhebliche Einsparungen bringen.
Auch die Gestaltung der Außenanlagen soll überdacht werden. Anstelle wasserintensiver Pflanzen sollen künftig trockentolerante Arten verwendet und moderne Bewässerungssysteme eingesetzt werden.
Das Projekt versteht sich somit nicht nur als wirtschaftliche Maßnahme, sondern auch als Beitrag zur ökologischen Verantwortung des türkischen Tourismussektors. „Wasser ist Leben“, betonte Kavaloğlu. „Wir müssen lernen, es zu schützen – bevor es zu spät ist.“
 
								