Izmir und Bodrum kämpfen mit dramatischer Wasserkrise – Hitzewelle verschärft Notstand

10.08.2025 – 14:30 Uhr

Die türkische Metropole Izmir und die beliebte Urlaubsregion Bodrum sehen sich mit einer akuten Wasserknappheit konfrontiert. Als Reaktion auf die anhaltende Dürre hat die Stadtverwaltung von Izmir drastische Maßnahmen angekündigt: Bis Ende August wird das Trinkwasser in zahlreichen Stadtbezirken stundenweise abgestellt. Wie aus einer offiziellen Mitteilung hervorgeht, sind vor allem Gebiete mit hohem Verbrauch betroffen.

Monatelange Trockenheit und schwindende Reserven

Seit Wochen leidet die Türkei unter einer extremen Hitzewelle, die nicht nur die Temperaturen in die Höhe treibt, sondern auch die Verdunstungsrate erhöht. Besonders dramatisch ist die Lage an der Ägäisküste, wo teils seit Monaten kein nennenswerter Niederschlag mehr gefallen ist. Laut meteorologischen Aufzeichnungen lag der Regenrückgang in der Ägäisregion im Jahr 2024 bei alarmierenden 22 Prozent unter dem Durchschnitt.

Doch nicht nur die Natur ist für die Krise verantwortlich. Experten verweisen auf eine fatale Kombination aus Klimawandel, unkontrollierter Bebauung, massiver Abholzung und verschwenderischem Wasserverbrauch. „Die Ressourcen schwinden, während der Bedarf steigt – wir müssen dringend umdenken“, warnt ein lokaler Umweltaktivist.

Hitzerekorde und Waldbrände verschärfen die Lage

Erst vergangene Woche wurde im südöstlichen Silopi mit 50,5 Grad Celsius ein neuer nationaler Hitzerekord gemessen – der höchste jemals in der Türkei dokumentierte Wert. Gleichzeitig kämpft das Land weiter mit den Folgen verheerender Waldbrände, die in diesem Sommer bereits mehrere Menschenleben gefordert haben.

Auch in Bodrum, einem der wichtigsten Touristenziele des Landes, sinken die Wasserstände in den Stauseen bedrohlich. Die Behörden reagieren mit sporadischen Abschaltungen, doch langfristige Lösungen fehlen. „Wenn der Regen weiter ausbleibt, wird die Situation noch kritischer“, so ein Sprecher der Stadtverwaltung.

Klimawandel als Brandbeschleuniger

Wissenschaftler betonen, dass die aktuellen Extremwetterphänomene eng mit dem globalen Klimawandel verbunden sind. Doch während die Temperaturen steigen, fehlen vielerorts nachhaltige Konzepte zur Wasserbewirtschaftung. In Izmir und anderen Regionen wird nun darüber diskutiert, ob Entsalzungsanlagen oder strengere Regulierungen die Krise abmildern könnten.