ISTANBUL – Die Debatte um mögliche neue Provinzen in der Türkei erhält neuen Schwung: Die beiden Istanbuler Bezirke Tuzla und Silivri stehen nun auf der aktualisierten Liste potenzieller Kandidaten. Grundlage ist eine neue Analyse im Rahmen eines türkischen Daten-Mapping- und Regionalplanungsprojekts.
Experten weisen darauf hin, dass das rapide Bevölkerungswachstum und die zunehmende Urbanisierung in der Türkei die bestehenden Provinzen zunehmend belasten und neue Verwaltungsstrukturen notwendig machen.
Bei der Bewertung werden Kriterien wie Industrialisierung, Hafenhandel, Tourismus und strategische Lage berücksichtigt.
Im Projekt „Informative Maps“ werden unter anderem Bevölkerungswachstum, Wirtschaftskraft, industrielle Aktivitäten, Verkehrsanbindungen und Standortfaktoren analysiert, um herauszufinden, welche Bezirke das größte Potenzial haben, eigenständig als Provinzen zu funktionieren.
Neben Tuzla und Silivri zählen auch lang diskutierte Kandidaten wie Gebze in Kocaeli, İskenderun in Hatay und Midyat in Mardin zu den möglichen neuen Provinzen.
Für den Status einer eigenständigen Provinz muss ein Bezirk über 100.000 Einwohner haben und mindestens 30 Kilometer vom Zentrum der bestehenden Provinz entfernt liegen.