Heimkehr in die Sommerhitze: Zahlreiche Auslandstürken strömen über Edirne in die Heimat

6870441619611fdddfb6a6d6
11.07.2025 – 14:00 Uhr

Mit dem Höhepunkt der Sommerferien beginnt für viele im Ausland lebende Türkinnen und Türken die lang ersehnte Rückkehr in ihre Heimat. Besonders an den Grenzübergängen in der nordwesttürkischen Provinz Edirne, wie Kapıkule, herrscht dieser Tage reger Betrieb.

Aus ganz Europa reisen sogenannte „Gurbetçiler“ – die Bezeichnung für im Ausland lebende Türken – mit dem Auto an, um ihre Familien zu besuchen und den Sommer in der Heimat zu verbringen. Nach oft tagelangen Fahrten durch mehrere Länder erreichen sie die türkische Grenze – für viele ein emotionaler Moment.

„Wir haben ein ganzes Jahr auf diesen Moment gewartet. Das Wetter ist wunderbar, die Menschen sind freundlich – es fühlt sich einfach gut an, wieder hier zu sein“, sagt Sinan Aksoy, der mit seiner Familie aus Hannover angereist ist.

Auch Özkan Aktacı aus Frankfurt berichtet: „Wir machen das seit Jahren. Dieses Mal fahren wir zu unserer Familie nach Tekirdağ und Eskişehir.“ Die Reise ist für viele nicht nur Urlaub, sondern ein fester Bestandteil der familiären und kulturellen Verbindung zur Türkei.

Für Zabit Kaygusuz, ebenfalls aus Deutschland, ist der Anblick der türkischen Flagge nach langer Autofahrt eine emotionale Erleichterung: „Da wird man einfach sentimental“, gesteht er und freut sich auf die kommenden Wochen im Heimatland.

Nach Angaben des türkischen Außenministeriums leben rund 7,5 Millionen türkische Staatsbürger im Ausland – etwa 6 Millionen davon in Westeuropa. In den Sommermonaten kehren viele für einige Wochen nach Hause zurück, um ihre Wurzeln zu pflegen, Verwandte zu sehen oder Urlaub in bekannten Ferienregionen zu machen.

Allein im letzten Sommer zählten die Grenzübergänge der Provinz Edirne zwischen dem 22. Juni und dem 31. August über 4 Millionen Grenzübertritte von Auslands­türken – ein deutliches Zeichen für die anhaltende Verbundenheit zur Türkei.