Hackerangriff auf Italiens Hotels: 70.000 Gästedaten im Darknet

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17.08.2025 – 15:00 Uhr

In Italien ist es zu einem massiven Datenleck gekommen: Ein Hackerangriff auf die Reservierungssysteme zahlreicher Hotels hat zur Entwendung von Tausenden Identitätsdokumenten geführt. Die Daten werden inzwischen offenbar im Darknet zum Verkauf angeboten.

Wie die italienischen Behörden und mehrere Medien berichten, hat eine Gruppe mit dem Namen “Mydocs” sich seit Juni 2025 gezielt Zugriff auf Buchungssysteme verschafft – betroffen sind sowohl luxuriöse Unterkünfte auf Capri, als auch Hotels in beliebten Städten wie Venedig, Trieste und sogar Mallorca in Spanien.

70.000 Dokumente im Umlauf – bis zu 10.000 Euro pro Satz

Laut Polizei wurden bereits rund 70.000 hochauflösende Scans von Pässen, Ausweisen und anderen persönlichen Dokumenten entwendet. Diese stammen aus dem regulären Check-in-Prozess, bei dem Gäste ihre Identität nachweisen müssen – ein übliches Verfahren auch in Italien.

Die Italienische Digitalagentur (Agid) teilte mit, dass die gestohlenen Daten derzeit im Darknet zu Preisen zwischen 800 und 10.000 Euro angeboten werden – teils verpixelt als Vorschau.

Ein Hotel allein verliert 38.000 Datensätze

Besonders schwer getroffen wurde laut der Zeitung Corriere del Veneto das Vier-Sterne-Hotel “Ca’ dei Conti” in Venedig. Von dort sollen allein 38.000 Dokumente betroffen sein – mutmaßlich sowohl von italienischen als auch internationalen Gästen.

Die Behörden ermitteln derzeit weiter. Offen ist bislang, aus welchen Ländern die betroffenen Gäste stammen. Es ist jedoch davon auszugehen, dass auch viele ausländische Reisende unter den Opfern sind.