In Baden-Württemberg bleibt die CDU trotz leichter Verluste die stärkste politische Kraft. Laut aktuellen Umfragen des BWTrend, einer landesweiten Erhebung von Stuttgarter Zeitung und SWR, hat sich die Rangfolge der zweitstärksten Partei jedoch verändert. Zum ersten Mal liegt die AfD knapp vor den Grünen.
Laut der Sonntagsfrage von Infratest dimap erreicht die CDU derzeit 29 Prozent, was einem Rückgang um zwei Punkte gegenüber Mai entspricht. Damit würde die Partei weiterhin besser abschneiden als bei der letzten Landtagswahl im Jahr 2021, als sie 24,1 Prozent der Stimmen erhielt. Die Grünen, die aktuell den Ministerpräsidenten stellen, verharren bei 20 Prozent, während die AfD auf 21 Prozent steigt – ein Zuwachs von zwei Punkten und mehr als eine Verdopplung ihres Ergebnisses von 2021 (9,7 Prozent).
Die SPD bleibt bei 10 Prozent, die FDP bei 5 Prozent. Die Linke könnte mit 7 Prozent erstmals wieder in den Landtag einziehen. Das Bündnis für Solidarität und Wohlstand (BSW) würde mit drei Prozent knapp an der Fünf-Prozent-Hürde scheitern. Alle übrigen Parteien kämen zusammen auf fünf Prozent.
Auch bei der Kompetenzbewertung zur Lösung landespolitischer Aufgaben zeigt sich ein ähnliches Bild: Die CDU genießt mit 26 Prozent weiterhin das meiste Vertrauen, verzeichnet jedoch einen deutlichen Rückgang um acht Punkte. Die AfD kann ihr Vertrauen auf 17 Prozent steigern, während die Grünen auf 14 Prozent fallen.
Beim Spitzenpersonal bleibt die Beliebtheit des Ministerpräsidenten Winfried Kretschmann mit 61 Prozent unangefochten. Der Grüne Cem Özdemir erreicht 46 Prozent Zustimmung und damit deutlich mehr als der CDU-Landesvorsitzende Manuel Hagel, der nur 19 Prozent überzeugt. Würde der Ministerpräsident direkt gewählt, würden sich 41 Prozent für Özdemir, 17 Prozent für Hagel und 8 Prozent für Markus Frohnmaier von der AfD entscheiden.
Die Landtagswahl in Baden-Württemberg findet am 8. März 2026 statt. Knapp fünf Monate vor dem Urnengang zeigt der BWTrend eine deutliche Verschiebung der Kräfte im Land.