Großstadtparks in der Türkei werden zu Notfallzentren: Neue Vorschrift sieht Umrüstung für Katastrophenfälle vor

16.08.2025 – 16:00 Uhr

In der Türkei sollen künftig alle städtischen Parks mit einer Fläche über 5.000 Quadratmetern nicht nur Erholungsraum bieten, sondern auch als voll ausgestattete Notfall-Versammlungsorte dienen. Eine entsprechende Änderung der „Bebauungszonenverordnung“ wurde nun im Amtsblatt veröffentlicht.

Das vom Ministerium für Umwelt, Stadtentwicklung und Klimawandel erlassene neue Regelwerk sieht vor, dass große Parks mit einer modernen Infrastruktur zur Katastrophenvorsorge ausgerüstet werden. Dazu zählen unterirdische Abwasser- und Versorgungssysteme, elektrische Leitungen, Kommunikationseinrichtungen sowie – wo nötig – Feuerlöschhydranten und sogar Hubschrauberlandeplätze.

In besonders dicht besiedelten Gebieten wird zudem die Errichtung von Gesundheitseinrichtungen innerhalb von Parkflächen ermöglicht, um im Notfall eine schnelle medizinische Versorgung sicherzustellen.

Auch neue Auflagen für Großprojekte

Die Verordnung bringt weitere bedeutende Änderungen mit sich:

  • In Wohn- und Geschäftsbauten mit über 25.000 Quadratmetern Nutzfläche und mehr als 250 Wohneinheiten wird künftig der Bau eines eigenständigen Familiengesundheitszentrums verpflichtend.

  • Für Bauprojekte über 15.000 Quadratmeter und mehr als 150 Wohneinheiten müssen Kindertagesstätten für Kinder von 0 bis 66 Monaten eingeplant werden.

Darüber hinaus sollen in Gebieten ohne gültigen Bebauungsplan bauliche Verbesserungen an bestehenden, genehmigten Gebäuden erleichtert werden – etwa zur Modernisierung oder Sicherung.

Minister Kurum: „Parks sind mehr als Spielplätze“

Umweltminister Murat Kurum betonte auf der Plattform Next Sosyal, dass Parks künftig weit über ihre traditionelle Nutzung hinausgehen sollen:

„Wir verwandeln große städtische Parks in sichere Zufluchtsorte für Krisenfälle. Sie erhalten eine umfassende Infrastruktur, die sie im Ernstfall zu funktionalen Rettungs- und Versorgungszentren macht.“