Auch am 26. Juli 2025 meldeten die türkischen Behörden zahlreiche Wald- und Flächenbrände in verschiedenen Teilen des Landes. Nach Angaben des Landwirtschafts- und Forstministers İbrahim Yumaklı konnten die Brände in Ankara (Eymir), Antalya (Gazipaşa, Serik) und Mersin (Silifke) unter Kontrolle gebracht werden. In den Provinzen Karabük, Uşak, Kahramanmaraş und Bursa dauern die Löscharbeiten hingegen weiter an.
Insgesamt wurde am 26. Juli gegen 76 Brandherde vorgegangen, darunter 28 Waldbrände und 48 Flächenbrände in ländlichen Gebieten.
Bursa: Evakuierungen und Straßensperrungen
In der Provinz Bursa, insbesondere zwischen den Bezirken Kestel und Gürsu, erreichten die Flammen in den Abendstunden gefährliche Ausmaße. Die Autobahn Bursa–Ankara wurde in Fahrtrichtung Ankara vorsorglich gesperrt. In der Karahıdır Mahallesi wurde eine vollständige Evakuierung angeordnet.
Die Stadtverwaltung von Bursa richtete Notunterkünfte im Vakıf Bera Sportkomplex ein. Der städtische Verkehrsbetreiber BURULAŞ stellte Busse zur Verfügung, während die kommunalen Unternehmen BURFAŞ und BESAŞ die Evakuierten mit Nahrungsmitteln und Trinkwasser versorgen.
Auch in Harmancık und Orhaneli sind Waldgebiete in Brand geraten. Zahlreiche Feuerwehr- und Forsteinheiten kämpfen weiterhin gegen die Flammen.
Karabük: Flammen erreichen Stadtgrenze
In der Provinz Karabük dauern die Brände im Bezirk Safranbolu bereits seit vier Tagen an. Das Feuer breitete sich inzwischen bis in die Umgebung der Stadt Karabük aus, unter anderem in die Stadtteile Cumayanı und Armağan.
Die Karabük–Ankara-Straße wurde für den zivilen Verkehr gesperrt. In betroffenen Dörfern wurden Viehbestände mit Lastwagen in Sicherheit gebracht. Dichte Rauchschwaden zogen bis in die benachbarte Provinz Bolu, wo in der Stadt Gerede vorübergehend schlechte Sicht herrschte.
Weitere betroffene Regionen
Auch in anderen Landesteilen kam es zu Bränden:
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In der Grenzregion zwischen Sakarya und Düzce unterstützen Landwirte mit Traktoren und Löschgeräten die Einsatzkräfte vor Ort.
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In Antalya-Serik brannte ein abgelegenes Wohnhaus samt Stall und Lagerraum nieder. Die Bewohner konnten sich rechtzeitig in Sicherheit bringen.
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In Çanakkale-Gelibolu wurde ein Flächenbrand unter Kontrolle gebracht.
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In Ankara-Gölbaşı (Eymir Gölü) wurde ein Bodenbrand gelöscht. Der Verdacht auf Brandstiftung wird untersucht.
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In Mersin-Silifke wurden mehrere Mahallen (Çadırlı, Bahçederesi, Kocapınar, Kırtıl) evakuiert. Die Nähe der Flammen zu Wohngebieten und starke Winde erschweren die Löscharbeiten erheblich.
Regierung kündigt schnellen Wiederaufbau an
Der türkische Umwelt- und Städtebauminister Murat Kurum erklärte, dass in den betroffenen Regionen innerhalb eines Monats mit dem Wiederaufbau begonnen werden soll. Ähnlich wie nach früheren Naturkatastrophen soll innerhalb eines Jahres allen Betroffenen eine neue, sichere Unterkunft zur Verfügung gestellt werden. Die staatliche Wohnungsbaugesellschaft TOKİ übernimmt die Projektplanung.
Umfangreicher Einsatz von Luft- und Bodeneinheiten
Laut Angaben des Kommunikationsbüros der Präsidentschaft waren am 26. Juli zahlreiche Flugzeuge und Helikopter im Einsatz:
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In Ankara-Eymir: 2 Löschflugzeuge, 5 Helikopter
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In Antalya-Gazipaşa: 2 Flugzeuge, 11 Helikopter
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In Karabük-Safranbolu: 2 Flugzeuge, 23 Helikopter
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In Mersin-Silifke: 4 Flugzeuge, 8 Helikopter
Zusätzlich arbeiten hunderte Feuerwehrleute, Forstbeamte, Mitglieder des Katastrophenschutzes AFAD und freiwillige Helfer rund um die Uhr an der Eindämmung der Brände.
Aufruf zur Vorsicht
Die Behörden rufen die Bevölkerung weiterhin zur äußersten Vorsicht auf. Evakuierungsanordnungen sind unbedingt zu befolgen. Aufgrund der anhaltenden Hitze, Trockenheit und starken Winde bleibt die Gefahr neuer Brandausbrüche hoch.