Griechische Inseln führen Eintrittsgebühr für Touristen ein – Türkische Urlauber betroffen

08.08.2025 – 15:30 Uhr

Die bei türkischen Urlaubern besonders beliebten griechischen Inseln in der Ägäis planen eine neue Maßnahme: Künftig soll eine sogenannte „Eintrittsgebühr“ für die Betretung der Inseln erhoben werden. Den Anfang machte die Insel Sömbeki (griechisch: Simi), die direkt gegenüber der türkischen Küste bei Datça liegt. Nun wollen auch die Inseln Ithaki (Fiaki) und Paxos diesem Beispiel folgen.

3 bis 5 Euro pro Tourist geplant

Wie die jeweiligen Gemeindeverwaltungen bekannt gaben, soll die Eintrittsgebühr zwischen 3 und 5 Euro pro Person betragen. Hintergrund ist der enorme Druck, den der saisonale Tourismus auf die Infrastruktur der kleinen Inseln ausübt. In den Sommermonaten steigt die Zahl der Besucher regelmäßig auf ein Vielfaches der eigentlichen Bevölkerung.

Infrastruktur am Limit – Gebühren sollen helfen

Die Bürgermeister der betroffenen Inseln betonen, dass diese Maßnahme notwendig ist, um die Qualität grundlegender Dienstleistungen aufrechtzuerhalten. Die zusätzlichen Einnahmen sollen unter anderem für die Müllentsorgung, die Wartung der Wasser- und Abwassersysteme sowie für den Erhalt historischer Stätten verwendet werden.

Paxos: 90-fache Belastung im Sommer

Ein besonders eindrückliches Beispiel ist die Insel Paxos: Während dort nur rund 2.500 Menschen dauerhaft leben, besuchen in den Hochsommermonaten Juli und August bis zu 240.000 Touristen die Insel – das entspricht dem 90-Fachen der Einwohnerzahl. Ähnliche Verhältnisse führen auch auf Fiaki und Simi zu einer enormen Belastung für die lokale Infrastruktur.

Kritik am Zentralstaat

Ein weiterer Grund für die Einführung der Gebühr liegt laut den Inselvertretern in der Verteilung der Tourismuseinnahmen: Der Großteil fließe an die zentrale Regierung in Athen, während die Kommunen mit den praktischen Herausforderungen allein gelassen würden. Die neuen Gebühren seien daher ein Versuch, zumindest einen Teil der Kosten durch die Tagesbesucher selbst decken zu lassen.