In der Türkei tobt ein erbitterter Kampf gegen großflächige Waldbrände. Seit Freitag brachen landesweit 342 Feuer aus, sechs davon galten als besonders bedrohlich, konnten nun aber unter Kontrolle gebracht werden. Landwirtschafts- und Forstminister İbrahim Yumaklı gab bekannt, dass sechs Waldbrände in İzmir, Manisa und Bilecik vollständig unter Kontrolle gebracht wurden. Zwei weitere Brände in Hatay und Manisa sind ebenfalls größtenteils eingedämmt. Die Nachlöscharbeiten laufen weiterhin mit Hochdruck.
Yumaklı dankte den Einsatzkräften, Freiwilligen, Behörden und der Bevölkerung für die Zusammenarbeit im Kampf gegen die Brände. Er betonte, dass trotz der aktuellen Erfolge in den kommenden Tagen weiterhin hohe Brandgefahr bestehe.
„Dieser Kampf betrifft uns alle gemeinsam“, sagte der Minister und appellierte an die Bevölkerung, vorsichtig zu sein und keine Feuer in Waldgebieten zu entfachen, Anzündungen zu vermeiden und bei Sichtung von Rauch sofort den Notruf 112 zu wählen. Nur so könne der grüne Lebensraum geschützt werden.
Massenevakuierung in Hatay
In der Provinz Hatay mussten rund 2.500 Menschen evakuiert werden. Nach Angaben des Gouverneurs Mustafa Masatlı sind mehr als 240 Haushalte betroffen. Die Betroffenen wurden in Studentenwohnheimen und anderen Einrichtungen untergebracht. Mehr als 970 Einsatzfahrzeuge, 9 Löschflugzeuge und über 2.500 Einsatzkräfte kämpfen gegen die Flammen.
Große Schäden in İzmir
In İzmir wurden unter anderem etwa 100 Häuser in der Siedlung Doğankent im Bezirk Seferihisar schwer beschädigt. Auch zahlreiche Fahrzeuge brannten aus. Im Stadtteil Azmakyolu mussten 1.500 Bewohner eines TOKİ-Wohnkomplexes ihre Wohnungen verlassen.
Unachtsamkeit als Brandursache
Ein besonders tragischer Vorfall ereignete sich in Manisa, wo ein Mann festgenommen wurde, der aus Angst vor Zecken ein brennendes Kissen in seinen Garten warf – und dadurch 120 Hektar Acker- und Waldfläche zerstörte.
Warnung an die Bevölkerung
Minister Yumaklı rief die Bevölkerung erneut zur Vorsicht auf: „Bitte zünden Sie im Freien kein Feuer an und werfen Sie keine Zigaretten in die Natur. Schon kleinste Unachtsamkeiten können katastrophale Folgen haben.“ Für die kommenden Tage werden in der Ägäis, im Mittelmeerraum und in Marmara starke Winde erwartet.