In Antalya hat die Polizei einen groß angelegten Abzock-Ring ausgehoben, der Männer mithilfe gefälschter Online-Profile in teure Fallen gelockt haben soll. Bei der unter dem Namen „Operation Letzter Drink“ geführten Razzia wurden 29 Verdächtige festgenommen, 16 davon inzwischen in Untersuchungshaft.
Die Ermittlungen der Abteilung für Organisierte Kriminalität liefen rund drei Monate. Laut Polizei sollen Betreiber und Beschäftigte mehrerer Lokale im Stadtteil Muratpaşa auf sozialen Medien falsche Frauenprofile genutzt haben, um Männer zu einem Treffpunkt in der Nähe der Clubs zu lotsen. Dort wurden die Opfer von Mitarbeiterinnen abgeholt und in das jeweilige Lokal geführt.
Im Inneren erwartete die Männer eine böse Überraschung: Auf künstlich aufgeblähte Rechnungen wurden zahlreiche zusätzliche Posten gesetzt – insgesamt lagen die Summen laut Polizei acht- bis zehnmal über normalen Preisen.
Mit Waffendrohung zur Zahlung gezwungen
Beschwerten sich die Gäste, griff die Bande zu Einschüchterungstaktiken: Waffen wurden gezeigt, manche Opfer wurden bedroht oder körperlich unter Druck gesetzt. Die Männer mussten anschließend bar bezahlen, ihre Kreditkarten einsetzen oder sogar über mobile Banking-Apps neue Kredite aufnehmen. Die illegal erworbenen Einnahmen sollen unter den Betreibern und Angestellten aufgeteilt worden sein.
Bei den Durchsuchungen fanden die Ermittler zwei illegal besessene Pistolen, fast 100 Patronen sowie zahlreiche Unterlagen zur organisierten Abzocke.
Die Verdächtigen müssen sich nun wegen schweren Raubes, Freiheitsberaubung sowie Drohung und Beleidigung verantworten.