Die Türkei erlebt derzeit einen der heißesten Sommer seit Jahrzehnten und eine Ende der extremen Hitzewelle ist nicht in Sicht. Am 25. Juli wurde im südostanatolischen Şırnak, genauer gesagt in der Stadt Silopi, mit 50,5 °C ein neuer landesweiter Temperaturrekord gemessen. Laut der Generaldirektion für Meteorologie könnten in den kommenden Tagen weitere Rekordwerte folgen. In einigen Regionen sollen die Temperaturen bis zu 12 Grad über dem jahreszeitlichen Durchschnitt liegen.
Ein neuer Hitzerekord – und weitere könnten folgen
Das türkische Umwelt- und Klimaministerium bestätigte, dass am 25. Juli an 132 Messstationen des Landes die höchsten jemals im Juli gemessenen Temperaturen registriert wurden. Damit wurde der bisherige Höchstwert von 49,5 Grad, gemessen am 15. August 2023 in Eskişehir-Sarıcakaya, übertroffen. Das Ministerium warnt: „Bis Ende Juli könnten weitere Temperaturrekorde gebrochen werden.“
Regionale Unterschiede, landesweite Warnung
Nach aktuellen Prognosen des meteorologischen Analyse- und Vorhersagezentrums werden die Temperaturen weiterhin deutlich über dem Durchschnitt liegen. In den Küstenregionen wird ein Anstieg von 3 bis 6 Grad erwartet, in Teilen Südost- und Ostanatoliens von bis zu 8 Grad. In Zentralanatolien, dem westlichen Ostanatolien, der Marmara-Region und dem inneren Schwarzmeerraum könnten die Temperaturen sogar 7 bis 12 Grad über den Normalwerten liegen.
Für einige Städte bedeutet das:
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Ankara, Izmir, Konya, Edirne, Kayseri, Sivas: bis zu 40 Grad
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Aydın und Malatya: bis zu 43 Grad
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Muğla: 41 Grad
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Diyarbakır und Şanlıurfa: 45 Grad
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Çankırı und Çorum: über 41 Grad
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Istanbul: 35 Grad
Ein Rückgang der Temperaturen wird frühestens ab Mittwoch, dem 30. Juli, für die Westregionen und ab Samstag, dem 2. August, für den Osten des Landes erwartet.
Gesundheitswarnung und Verhaltensempfehlungen
Die Behörden raten der Bevölkerung – insbesondere älteren Menschen, Kindern und chronisch Kranken –, zwischen 11:00 und 16:00 Uhr direkte Sonneneinstrahlung zu vermeiden und ausreichend Flüssigkeit zu sich zu nehmen. Hitzeerschöpfung, Kreislaufprobleme und Sonnenstiche können ernsthafte Gesundheitsrisiken darstellen.
Zusätzliche Gefahren durch Wind und Staub
Neben der Gluthitze drohen auch starke Winde und eine hohe Staubbelastung. In Teilen Südostanatoliens, des östlichen Mittelmeerraums sowie des südlichen Zentral- und Ostanatoliens werden starke, kurzzeitig stürmische Winde aus südlicher Richtung mit Geschwindigkeiten von bis zu 70 km/h erwartet. Zusätzlich ist in Ostanatolien und Südostanatolien mit erheblichem Staubtransport zu rechnen. Auch hier warnen die Behörden vor gesundheitlichen Beeinträchtigungen.