ANTALYA (DHA) – Der Vorsitzende der Lebensmittelingenieurekammer Antalya, Ali Manavoğlu, hat vor dem Konsum von Lebensmitteln gewarnt, die ohne Einhaltung von Kühlkette, Hygiene- und Produktionsstandards am Straßenrand verkauft werden. Besonders gefährdet seien Produkte wie Muscheln, Maiskolben, Döner, Simit, Sonnenblumenkerne, Zuckerwatte sowie auf Wochenmärkten angebotene „frische“ oder „natürliche“ Milch, Käse, Joghurt, Sucuk, Nüsse und Gewürze.
„Straßen-Snacks können schwere Infektionen auslösen“
Manavoğlu erklärte, dass sogenannte Sokak lezzetleri – klassische türkische Straßenprodukte – häufig unter Bedingungen hergestellt und angeboten würden, die gesundheitlich gefährlich seien. Besonders der am Straßenrand gegrillte Hähnchen-Döner sei durch Abgase, Staub und unsachgemäße Temperaturen anfällig für Bakterien wie Salmonellen. Diese könnten Durchfall, Erbrechen und Fieber verursachen und bei Schwangeren sogar Fehlgeburten auslösen.
Gefahr bei Muscheln, Mais und Simit
Besonders kritisch seien auch offen verkaufte Muscheln, die oft stundenlang Sonne, Staub und Wärme ausgesetzt seien. „Muscheln können Escherichia coli, Salmonellen, Listerien und Vibrio-Bakterien enthalten“, so Manavoğlu. Für Schwangere und Menschen mit geschwächtem Immunsystem könne dies lebensbedrohlich werden.
Auch gekochter Mais, der lange in mit Eis aufgefüllten Eimern stehe, biete ideale Bedingungen für Keimbildung. Simit und Sonnenblumenkerne, die unter der Sonne offen liegen, könnten durch Staub und Fremdpartikel zusätzlich verunreinigt werden.
Offen verkaufte Milchprodukte als große Gefahr
Auf Märkten angebotene Milch, Käse und Joghurt stellten laut Manavoğlu ein erhebliches Risiko dar. Neben Staub und Schwermetallen wie Blei aus Autoabgasen könnten Fäkalkeime wie E. coli, Salmonella oder Brucella auftreten. Diese verursachten schwere Magen-Darm-Erkrankungen, teils mit blutigen Durchfällen, Fieber und in extremen Fällen auch Lähmungen oder Todesfälle.
Aflatoxin in Nüssen und Gewürzen
In Nüssen und Gewürzen können sich bei falscher Lagerung Schimmelpilze bilden, die das Gift Aflatoxin erzeugen. „Aflatoxin ist hochgiftig, kann die Leber schädigen und langfristig Krebs auslösen“, warnte Manavoğlu. Besonders betroffen seien rote Paprika-Gewürze, getrocknete Feigen, Aprikosen sowie Nüsse.
Warnung vor offen verkauftem Sucuk
Auch offen angebotene Fleischprodukte wie Sucuk seien problematisch. Häufig fehle ein Etikett, sodass Herkunft und Zusammensetzung unklar blieben. „Kamionsweise angebotene Sucuks sind besonders riskant. Es besteht die Gefahr von Verfälschung und bakterieller Verunreinigung“, erklärte Manavoğlu. Pathogene wie E. coli oder Salmonella könnten zu schwersten Erkrankungen führen.
Fazit des Experten
Ali Manavoğlu riet grundsätzlich davon ab, Lebensmittel zu kaufen, die ungekühlt, ungeschützt oder ohne klare Herkunftsangabe am Straßenrand verkauft werden. Verbraucher sollten auf verpackte, gekennzeichnete und kontrollierte Produkte zurückgreifen, um Gesundheitsrisiken zu vermeiden.